Nicht alle Apotheken sind für die Durchführung von Schnelltests ausgestattet. (Symbolfoto) Foto: dpa/Bernd Wüstneck

Nach dem Vorstoß von Gesundheitsminister Jens Spahn, flächendeckend und kostenlos Corona-Schnelltests anzubieten, zeigen sich Apotheken in Baden-Württemberg irritiert. Oft erfüllten sie bereits die räumlichen Vorgaben schlicht nicht.

Heilbronn/Mannheim - Nicht alle Apotheken in Baden-Württemberg können flächendeckend Corona-Schnelltests anbieten. „Oft scheitert es einfach an der Erfüllung der räumlichen Vorgaben, denn die Tests werden nicht im Kundenbereich der Apotheke, sondern immer in separaten Bereichen durchgeführt“, sagte Frank Eickmann, Sprecher des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, der „Heilbronner Stimme“ und dem „Mannheimer Morgen“ (Mittwoch). Zudem müssten für die Tests auch personelle Kapazitäten vorhanden sein.

Neben dem Schul- und Kitapersonal sollen die Apotheken zudem Grenzpendler und -gänger testen, sobald diese aus Nachbarregionen einreisen, die zu Hochinzidenzgebieten erklärt worden seien, sagte Eickmann weiter.

Landesregierung will sich am Mittwoch beraten

Jeder Apothekenleiter könne eigenverantwortlich entscheiden, ob er im Rahmen seines Apothekenbetriebs die hierfür erforderlichen personellen und sächlichen Ressourcen bereitstellen könne“, sagte Katina Lindmayer, Sprecherin der Landesapothekerkammer im Südwesten, den Zeitungen. Daher werde ein flächendeckendes Angebot von Schnelltests durch Apotheken in Baden-Württemberg nicht möglich sein.

Die Ärzte im Südwesten sehen bei sich hingehen keine größeren Probleme. „Wir haben alle niedergelassenen Ärzte gebeten, ihren Patienten dieses Testangebot zu machen. Und wir sind sicher, dass die überwiegende Mehrheit dies auch möglich macht“, erklärte Swantje Middeldorff, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung im Südwesten.

Die Landesregierung will am Mittwoch zu einem Spitzengespräch zusammenkommen, um die Corona-Teststrategie neu auszurichten.