In Äthiopien – hier ein Händler in der Hauptstadt Addis Abeba – hat man im Kampf gegen Hunger Erfolge erzielt. Jetzt drohen Rückschläge. Foto: Imago/Xinhua

Eigentlich war die Welt bei der Bekämpfung des Hungers schon vorangekommen. Jetzt macht Corona die Erfolge zunichte – gerade in Afrika und Asien.

Stuttgart - Der Welternährungstag ist einst auf den 16. Oktober gelegt worden, da an diesem Tag im Kriegsendejahr 1945 die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gegründet worden war, eine 12 500-Mitarbeiter-Behörde mit Hauptsitz in Rom. Auf einer FAO-Tagung hat jetzt der Äthiopier Tedros Adhanom Ghebreyesus, der Leiter der Weltgesundheitsorganisation, über den Hunger gesprochen, und wohl kein UN-Direktor weiß besser, was ein chronisch leerer Magen überhaupt ist und wie er sich anfühlt. Ghebreyesus kennt die Szenen der Dürren in seinem Land, etwa im Ogaden, wenn erst das Vieh stirbt und dann der Mensch. Er hat Kinder gesehen, die auf abgeernteten Feldern nach Getreidekörnern suchen und die zerlumpten Bettler von Addis Abeba oder Dire Dawa.