Die deutsch-französischen Grenze bei Kehl. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

Im Südwesten sollen die Grenzen in die Schweiz und nach Frankreich so lange wie möglich offen halten werden. Ausnahmen gibt es unter anderem für Kurzaufenthalte, Arbeitnehmer, Studierende und Paare.

Stuttgart - Baden-Württemberg will seine Grenzen in die Schweiz und nach Frankreich so lange wie möglich offen halten. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) gab ab Samstag geltende Ausnahmen von der Quarantäneverpflichtung bekannt, die Personen in den vom Robert-Koch-Institut (RKI) zu Risikogebieten erklärten Regionen betreffen. Demnach gibt es Ausnahmen „für Kurzaufenthalte von Personen aus den Grenzregionen in Baden-Württemberg von weniger als 24 Stunden“, für Arbeitnehmer und Dienstleister, Studierende und Paare. Die Regeln seien gültig bis zu einer neuen Quarantäneverordnung auf der Grundlage der aktuellen Musterverordnung des Bundes.

Zürich auch Risikogebiet

Das RKI hatte neu auch den schweizerischen Kanton Zürich und die französische Region Grand Est - die Region grenzt vollständig entlang des Rheins an Baden-Württemberg - als Risikogebiete eingestuft. Daraus folgt üblicherweise eine Test- und Quarantänepflicht für Einreisende nach Baden-Württemberg.

„Uns ist bewusst, dass Quarantänemaßnahmen in vielerlei Hinsicht für die betroffene Bevölkerung belastend sind. Dies gilt vor allem in europäischen Grenzregionen, die vorbildlich zusammengewachsen sind und deren Grenzen heutzutage erfreulicherweise im Alltag kaum mehr wahrgenommen werden“, sagte Lucha den Angaben zufolge. Die Regelungen berücksichtigten dies.

Keine häusliche Quarantäne wenn negatives Testergebnis

Alle Personen, die nicht unter die Ausnahmeregelungen fallen, müssen dann nicht in häusliche Quarantäne, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Das Ministerium für Soziales und Integration appellierte an die Menschen in Baden-Württemberg und in allen Grenzregionen, den Infektionsschutz „sehr ernst zu nehmen und sich entsprechend freiwillig zu beschränken“. Lucha sagte: „Nicht alles, was erlaubt ist, ist derzeit auch empfehlenswert.“