Viren auf dem Display können sich länger halten als gedacht. Foto: dpa/Christoph Dernbach

Einer australischen Studie zufolge halten sich Viren auf glatten Oberflächen länger als angenommen – beispielsweise auch auf Handydisplays. Geben diese Erkenntnisse Anlass zu neuer Sorge?

Stuttgart - Eine australische Studie, veröffentlicht im Fachblatt „Virology Journal“, sorgt für Aufregung. Auf glatten Oberflächen könne das Coronavirus bis zu vier Wochen überleben. Herausgefunden haben das Forscher der australischen Wissenschaftsbehörde Csiro. In einer Mitteilung der Behörde schreibt Debbie Eagles, Direktorin am australischen Zentrum für Krankheitsvorsorge, wo das Projekt durchgeführt wurde: „Bei 20 Grad Celsius, also etwa Raumtemperatur, fanden wir heraus, dass das Virus extrem robust ist und 28 Tage lang auf glatten Oberflächen wie Glas von Handybildschirmen und Kunststoff-Geldscheinen überlebt.“ Das Influenzavirus hätte dagegen unter ähnlichen Bedingungen nur 17 Tage überlebt.

Hinzugefügt werden muss aber, dass die Versuche unter Laborbedingungen durchgeführt wurden. So seien die Testflächen im Dunkeln aufbewahrt worden, weil das Coronavirus schnell unter Sonnenlicht zerfallen wäre, heißt es. Auch bei höheren Temperaturen reduzierte sich die Überlebenszeit des Erregers schnell: bei 40 Grad auf weniger als 24 Stunden bei bestimmten Materialien.

Beim deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung heißt es dazu: „Für eine Übertragung des Virus durch Kontakt zu kontaminierten Gegenständen oder über kontaminierte Oberflächen gibt es derzeit keine belastbaren Belege.“ Es ist aber auf jeden Fall sinnvoll, die Hygieneregeln einzuhalten und regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren.