Ob die Schulen wieder öffnen, soll am Mittwoch beim Bund-Länder-Gipfel beschlossen werden. (Symbolbild) Foto: dpa/Marijan Murat

Aus Sicht von Wissenschaftlern könnte ein Schulbetrieb trotz Coronapandemie möglich sein. Allerdings nur unter strengen Hygieneauflagen. Eine Leitlinie listet diese Regeln auf.

Berlin - Wissenschaftler halten das Risiko einer Schulöffnung mit strengen Hygieneauflagen für beherrschbar. Das geht aus den Leitlinien zur Prävention und Kontrolle von Corona-Infektionen in Schulen hervor, die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am Montag in Berlin vorstellte.

Die Fachgesellschaften für Epidemiologie, Public Health, Kinder- und Jugendmedizin und pädiatrische Infektiologie kommen in den 29-seitigen Leitlinien zu dem Schluss, dass Schulen in der Corona-Krise geöffnet bleiben könnten, wenn sie ein klares Set an Hygienemaßnahmen beachten. Dies setze allerdings voraus, die Klassen und Jahrgänge in kleinere und feste Gruppen zu unterteilen.

Leitlinien treffen keine Aussage über das „wann“

Dazu kommen strenge Abstands- und Lüftungsregeln, eine konsequente Pflicht zum Tragen medizinischer Masken und die Reduzierung der Personen bei der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, auch durch eine zeitliche Streckung des angebotenen Unterrichts. Bisher haben die Bundesländer meist nur einzelne dieser Maßnahmen umgesetzt, auch weil sie einen erhöhten Personalaufwand bedeuten.

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Die Schulen sind von den für Bildung zuständigen Ländern aber mittlerweile bis auf eine Notbetreuung und Ausnahmen für Abschlussklassen geschlossen worden. Die Leitlinien treffen keine Aussage darüber, wann die Schulen wieder öffnen sollten. Darüber wollen Bund und Länder am Mittwoch sprechen.

Die Experten haben 40 internationale Studien zum Thema Corona in Schulen ausgewertet, um eine möglichst breite Faktengrundlage zu bekommen. Finanziert wird das Projekt der Auswertung internationaler Studien auch zu anderen Aspekten der Corona-Pandemie vom Bundesforschungsministerium. An der Erarbeitung der Leitlinien waren unter anderem das Robert-Koch-Institut, Gesundheitsämter, Lehrerverbände, aber auch der Bundesschülerrat beteiligt.