Die Grabkapelle auf dem Württemberg Foto: 7aktuell/Andreas Werner

Es wird wärmer. Da zieht es die Menschen an die frische Luft. Wo darf man hin? Wo nicht?

Stuttgart - Wird es am Wochenende und in den Osterferien an beliebten Ausflugszielen so voll, dass der zum Infektionsschutz empfohlene Mindestabstand von 1,50 bis zwei Metern nicht mehr eingehalten wird? Die Verantwortlichen haben das im Blick.

Stuttgart „Die Liebe höret nimmer auf“ steht an der Grabkapelle auf dem Württemberg. Diese große Liebe wird auch die harte Zeit der Corona-Krise überstehen, in der nun die Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten beschlossen hat, die Grabkapelle für Besucher zu sperren. Es seien dort immer mehr Gruppen aufgetaucht, auch wenn sich die meisten Besucher an die Regeln des Kontaktverbots gehalten hätten. Zu weiteren Sperrungen beliebter Ausflugsziele wie Bärenseen, Max-Eyth-See oder Feuersee soll es in der Landeshauptstadt zunächst nicht kommen. „Die Mitarbeiter des Ordnungsamts beobachten am Wochenende die Lage“, sagt eine Sprecherin der Stadt. Dann werde man entscheiden, ob man am noch sonnigeren Osterwochenende handeln müsse. Aktuell sind Spielplätze, Grillstellen und die Downhillstrecke im Wald zwischen Degerloch und dem Süden der Stadt gesperrt. Die Polizei schreitet ein, wenn sich Gruppen irgendwo ansammeln. Zusätzliche Kräfte seien nicht eingeplant, da weder Demos noch Veranstaltungen Personal binden würden, sagt eine Sprecherin. Rems-Murr-Kreis In Fellbach ist seit dem vergangenen Wochenende für Autos der Kappelberg gesperrt: Knapp oberhalb des Parkplatzes an der neuen Kelter hielt ein Schild schon Hunderte Autofahrer davon ab, die Kappelbergstraße und den Hügel hinauf bis zum Waldschlössle zu fahren. Allzu viele wollten sich bei prächtigem Sonnenschein auf dem Fellbacher Hausberg entspannen. Um den Spaziergängern mehr Raum zu geben und die Wege nicht zu überlasten, bleibt die Straßensperrung in den kommenden Wochen bestehen. Der Kommunale Ordnungsdienst und die Polizei setzen ihre Kontrollen fort. Esslingen In Esslingen wird es am Wochenende (noch) keine Sperrungen der Hotspots – dazu zählen der Maille-Park, der Neckaruferradweg, der Burgplatz und die Katharinenlinde – geben. Allerdings werden der Kommunale Ordnungsdienst und die Polizei verstärkt unterwegs sein, um das Geschehen zu beobachten und gegebenenfalls auch einzugreifen. Der Krisenstab der Stadt trifft sich dann am Montag, um aus den Erkenntnissen des Wochenendes Schlüsse für das bevorstehende Osterfest zu ziehen. Dann könnte es zu deutlich weiter reichenden Sperrungen kommen. Die Burg Teck bei Owen ist am Wochenende gesperrt. Auch Grillen am Hörnle ist untersagt. Ein Ausflug zum Hohenneuffen lohnt ebenfalls nicht. Das Tor zum Burghof ist zu.

Böblingen Im Kreis Böblingen ist der Schönbuchturm bereits seit Anfang der Woche gesperrt. Der Aussichtspunkt bei Herrenberg im Naturpark Schönbuch zieht seit seiner Eröffnung im Juni 2018 rund 25 000 Besucher im Monat an. Der Grund der Schließung ist die Enge auf den Treppen und die Infektionsgefahr am Geländer. „Aufgrund der baulichen Gegebenheiten können die geforderten Distanzen bei großem Publikumsandrang nicht eingehalten werden“, teilt das Böblinger Landratsamt mit. Böblingen selbst sperrt keinen Hotspot. Auch Herrenberg lässt das Plateau und den Aussichtsturm am Schlossberg noch geöffnet. Sollte es am Wochenende Probleme geben, müsse jedoch reagiert werden, teilt die Stadt mit.

Ludwigsburg Im Landkreis Ludwigsburg vertraut man überwiegend auf die Vernunft der Menschen: „Wir planen keine Sperrungen“, heißt es von der Pressestelle der Stadt Ludwigsburg, wo beispielsweise am Monrepos-See und auf der zu ihm führenden Allee zuletzt durchaus viele Spaziergänger, Radfahrer und Jogger unterwegs waren. Auch die Stadt Bietigheim-Bissingen riegelt ihre zur Landesgartenschau 1989 gestalteten Grünanlagen nicht ab. „Die Bürger verhalten sich in der großen Mehrzahl vorbildlich und halten sich an die Regeln“, berichtet die Pressesprecherin Anette Hochmuth. „Einzelne Verstöße werden von der Polizei geregelt.“ Wer sich nicht an die Vorschriften halte, werde bei hartnäckiger Weigerung des Platzes verwiesen oder mit Bußgeldern belegt.