Eine Woche nach dem Ende der Sommerferien sind Sieben-Tage-Inzidenz in Baden-Württemberg leicht gestiegen. Foto: dpa/Peter Kneffel

Zuletzt hatte sich das Infektionsgeschehen beruhigt. Damit scheint es jetzt vorbei zu sein – aber nicht nur aufgrund von Covid-Infektionen.

Lange waren die Coronafallzahlen hierzulande rückläufig, jetzt ist der Rückgang gestoppt. Das geht aus dem Covid-19-Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag hervor. Laut dem Bericht ist die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich von vergangener zu vorvergangener Woche relativ stabil geblieben – allerdings war sie zuvor über sieben Wochen hinweg zurückgegangen. Weiter stieg die Sieben-Tage-Inzidenz in den meisten Altersgruppen sowie in zwölf der 16 Bundesländer leicht an, so der Bericht.

Bundesweit zählte das RKI in den vergangenen sieben Tagen deutschlandweit 207 765 per Labortest bestätigte Neuinfektionen, das entspricht einer Sieben-Tage-Inzidenz von 249,9 je 100 000 Einwohner. In der Vorwoche betrug der Wert noch 229,5.

Leichter Anstieg nach Schulstart

Auch in Baden-Württemberg stieg die Inzidenz leicht. Sie lag laut aktuellen RKI-Zahlen am Freitagmorgen bei 182,1, vor einer Woche noch bei 160. Ein Grund für den leichten Anstieg könnte der Start der Schule in dieser Woche sein. Während der Sommerferien, die Ende Juli starteten, konnte man nämlich beobachten, dass die Fallzahlen rückläufig waren. Das traf auch auf andere Bundesländer in der Ferienzeit zu und erscheint logisch, da sich durch den Wegfall des Schulunterrichts sowie durch die Urlaubszeit die Kontakte und damit das Ansteckungsrisiko reduzierten. Nach den Ferien stiegen die Fallzahlen in den Bundesländern teils an, allerdings nur kurzzeitig, ehe sie dann wieder sanken. Es scheint also, als würde dieser Ferieneffekt nur relativ kurz anhalten.

Das RKI geht allerdings in seinem Wochenbericht davon aus, dass mit dem Ende der Ferienzeit in den kommenden Wochen mit einer „saisonal bedingten Zunahme an respiratorischen Erkrankungen“ zu rechnen ist. Sprich: Die für den Herbst typische Erkältungszeit steht bevor. Insbesondere ist demnach vor allem bei älterem Menschen mit Atemwegserkrankungen zu rechnen – sie dürften auch stärker von Hospitalisierungen, Intensiveinweisungen und Todesfällen betroffen sein, heißt es im RKI-Bericht.

Neben der nur noch eingeschränkt aussagekräftigen Inzidenz blickt das RKI auf weitere Corona-Indikatoren. So zeigen die Daten aus dem Wochenbericht etwa auch, dass sich der – lange Zeit – rückläufige Trend bei schweren Covid-19-Erkrankungen nicht weiter fortsetzt. Bei der Zahl der davon betroffenen Intensivpatienten war im Bericht von einem Plateau die Rede. Inwieweit die ab 1. Oktober geltenden neuen Coronaregeln sowie angepasste Impfstoffe die Infektionslage beeinflussen, bleib abzuwarten.