Besucher fahren mit einer Achterbahn im Heide Park Resort. Nach und nach öffnen Deutschlands Freizeitparks wieder ihre Tore für Besucher – mit Anmeldung, begrenzter Gästezahl, Masken- und Testpflicht. Foto: Philipp Schulze/dpa

Noch sind es nur vereinzelte Lichtblicke für Achterbahn-Fans: Nach dem Heide-Park in Niedersachsen macht nun auch der Europa-Park in Baden-Württemberg wieder auf - unter strengen Auflagen. Wie sieht es anderswo in Deutschland aus?

Rust - Als einer der ersten großen Freizeitparks Deutschlands öffnet der Europa-Park in Baden-Württemberg wieder seine Pforten für Besucher. Am Freitag empfängt der Park in Rust nach mehr als sechs Monaten der Corona-Zwangspause wieder Besucher. Damit ist er nach Angaben des Verbands deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen (VDFU) bundesweit der zweite klassische Freizeitpark mit konkretem Öffnungstermin.

Noch früher konnte demnach nur der Heide-Park in Niedersachsen wieder aufmachen – am 1. Mai nach einer entsprechenden Gerichtsentscheidung. Der Verband vertritt nach eigenen Angaben gut 90 Freizeiteinrichtungen.

Andernorts müssen sich Achterbahn-Freunde und Show-Fans dagegen meist noch gedulden. Ein Überblick über die Lage in mehreren Bundesländern:

Baden-Württemberg

Im Südwesten ist der Europa-Park Vorreiter. Er wurde vom Land als Modellprojekt ausgewählt und darf früher öffnen als eigentlich vorgesehen – im Gegensatz zu Konkurrenten. Ein Sprecher des Stuttgarter Sozialministeriums erklärte dazu: „Der Europa-Park hat ein überzeugendes Konzept vorgelegt, aus dem wir uns Erkenntnisse erhoffen, die auch auf andere . . . Freizeitparks und Bereiche übertragbar sind.“

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In Rust will man mit einer stark reduzierten Besucherzahl beginnen. Am ersten Tag dürfen nur 3000 Menschen die Attraktionen nutzen, am Samstag schon 6500, in den Tagen darauf 10 000. So will man die Abläufe testen, bevor schließlich die eigentlich erlaubten 20 000 Gäste zugelassen werden.

Besucher müssen sich an umfangreiche Auflagen halten, etwa an eine weitreichende Maskenpflicht. Außerdem müssen sie nachweisen, dass sie genesen, geimpft oder getestet sind. Tickets müssen vorab gekauft werden.

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Hessen

In bereitet sich das Taunus Wunderland in Schlangenbad auf den Saisonstart vor. „Am 1. Juni öffnen wir exklusiv für die Inhaber von Jahreskarten und am 2. Juni für alle“, erklärt eine Sprecherin des Freizeitparks. Voraussetzung sei, dass die Sieben-Tages-Inzidenz im Rheingau-Taunus-Kreis weiterhin unter 100 liege.

Auch hier gelten Auflagen in Bezug auf Ticketkauf, Abstand und das Tragen von Masken. Die Angebote innerhalb von Gebäuden sind geschlossen, im Restaurant werden nur Speisen zum Mitnehmen angeboten.

Bayern/Rheinland-Pfalz

In Bayern fehlt bislang eine Öffnungsperspektive – genauso wie beim Holiday Park in Haßloch in Rheinland-Pfalz. Dort wartet man noch auf die Beschlüsse der Landesregierung.

Niedersachsen

Der Heide-Park Soltau empfängt schon seit dem 1. Mai wieder Gäste. Nach Angaben einer Sprecherin war er der erste wieder geöffnete Freizeitpark in Deutschland. Um die Abstände einhalten zu können, werden derzeit nur halb so viele Besucher wie vor der Pandemie in das Resort in der Lüneburger Heide gelassen: etwa 10 000. Online-Ticketkauf ist Pflicht.

Die Tagesgäste müssen zudem ein negatives Testergebnis mitbringen – es sei denn, sie sind genesen oder vollständig geimpft. Auch hier gilt eine weitreichende Maskenpflicht. Auch kleinere Parks im Land sind schon offen, etwa der Serengeti-Park in Hodenhagen oder der Magic-Park Verden.

Nordrhein-Westfalen

Die Freizeitparks in Nordrhein-Westfalen kritisieren dagegen, dass sie immer noch keine Perspektive für mögliche Öffnungen bekommen hätten. Nach der NRW-Coronaschutzverordnung vom 12. Mai ist der Betrieb von Freizeit- und Vergnügungsstätten in dem Bundesland derzeit untersagt.

Vom Verbot ausgenommen sind dagegen etwa Freibäder oder Minigolfanlagen, die unter Auflagen öffnen dürfen. Das Phantasialand in Brühl bei Köln sprach von einer „nicht nachvollziehbar“. Es handele sich um „eine grundlose Benachteiligung“.