Das Kleid für den Abiball bleibt im Schrank. Michelle Steck, Abiturientin am Plochinger Gymnasium, hat sich das Ende ihrer Schullaufbahn ganz anders vorgestellt. Foto: Roberto Bulgrin

Abiball und Abifahrt waren längst gebucht. Stattdessen Hausarrest, eine lange Hängeparty ums Schriftliche und eine ungewisse Zukunft. Vier Abiturienten aus dem Kreis Esslingen schildern ihre Stimmungslage.

Esslingen - Es ist fliederfarben mit besticktem Oberteil. Ein würdiges Kleid, um den letzten Abschnitt der Schullaufbahn zu krönen. Aber gekauft in einer Zeit, in der der Abiturjahrgang 2020 noch keinen blassen Schimmer davon hatte, dass ein winziges Virus all das in Frage stellen würde, was für Generationen vor ihm so selbstverständlich war. Jetzt weiß Michelle Steck aus Lichtenwald nicht, wann sie es das erste Mal tragen wird. Denn der Abiball fällt ins Wasser. Ebenso die Party nach dem Schriftlichen auf dem Frühlingsfest oder die Abifahrt nach Kroatien. „Wir haben so viel vorbereitet. Jeder, hat sich darauf gefreut,“ macht die 19-jährige Abiturientin des Gymnasiums Plochingen aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl. „Die Ungewissheit, dass wir so lange nicht wussten, ob und wann wir überhaupt schreiben, war ganz schlimm,“ beschreibt sie die Hängepartie um die Reifeprüfung 2020. „Aber am schlimmsten finde ich, dass das jetzt so ein unschöner Abschluss meines Schullebens ist. Es fühlt sich so unfertig an.“