Alles, was Recht ist: Justitia ist in der Pandemie zusätzlich gefordert. Foto: imago images/Jan Huebner

Eine 70-Jährige möchte einen Gerichtstermin verschieben, weil sie Angst vor Corona hat. Womöglich hat sie sich bei ihrem Mitarbeiter angesteckt. Doch das Gericht lässt das Argument nicht gelten, der Termin findet statt. Verständlich oder ungeheuerlich?

Stuttgart - Die Angelegenheit scheint eindeutig zu sein: Eine Frau hat einen Termin bei Gericht. Am Tag vor der Verhandlung erfährt sie, dass sich ihr Mitarbeiter womöglich mit Corona infiziert hat. Sein Testergebnis liegt noch nicht vor. Sicherheitshalber will die Dame ihren Termin bei Gericht verschieben, doch die Richterin lehnt den Antrag ab. Die Verhandlung findet statt. „Ich finde das ungeheuerlich“, sagt die Frau, die aus Rücksicht auf ihre Firma ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.