Einsam und verlassen: das Dorotheenquartier in Stuttgarts Innenstadt Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Für Textil- und Lederwarenhändler in der Innenstadt spitzt sich die Lage dramatisch zu – der Handelsverband fordert daher sofortige Ladenöffnungen. „Nun stellt sich nicht mehr die Frage, mit wie viel Insolvenzen wir rechnen müssen. Jetzt heißt es: Wie viele überleben das?“, sagt Sabine Hagmann vom Handelsverband Baden-Württemberg.

Stuttgart - Die Verlängerung des Lockdowns bis zum 31. Januar trifft vor allem den innerstädtischen Einzelhandel ins Mark. „Nun stellt sich nicht mehr die Frage, mit wie vielen Insolvenzen wir rechnen müssen. Jetzt heißt es: Wie viele überleben das?“, sagt Sabine Hagmann vom Handelsverband Baden-Württemberg. Um das zu verhindern, was nun Fakt ist, hat Sabine Hagmann seit Jahresbeginn durchgearbeitet. Sie hat verschiedenen Entscheidungsträgern in der Politik geschrieben, hat sie telefonisch bekniet. Und sie hat versucht, Mitgefühl bei den Politikern zu entwickeln. „Sie wissen gar nicht“, berichtet sie, „wie viel heulende Menschen bei uns stehen.“ Alle verbindet eine ähnliche Geschichte: Sie hätten in den vergangenen zehn bis 20 Jahren etwas aufgebaut – und nun sei innerhalb weniger Wochen alles weg. „Diese Schicksale sind ganz furchtbar“, sagt Hagmann.