Die Händler setzen nun darauf, bis zur Schließung am Mittwoch noch einmal gute Geschäfte zu machen. (Symbolbild) Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Manche Händler machen in der Weihnachtszeit bis zu 40 Prozent ihres Jahresumsatzes. Die Stimmung unter ihnen sei demnach nun „furchtbar verzweifelt“, so die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann.

Stuttgart - Einzelhändler in Baden-Württemberg hoffen mit Blick auf den harten Corona-Lockdown ab Mittwoch zumindest auf ein paar kleine Ausnahmen. „Wir gehen fest davon aus, dass wir Click+Collect haben können“, sagte die Hauptgeschäftsführerin des Handelsverbandes, Sabine Hagmann, am Montag. Click+Collect bedeutet, dass Kunden etwas online bestellen und dann im Geschäft abholen können. Viele Händler hätten in den vergangenen Monaten entsprechende Angebote unter Einhaltung aller Hygienemaßgaben entwickelt, die müssten sie nun auch nutzen dürfen. Fraglich sei auch, welche Regeln zum Beispiel für den Elektrohandel gelten sollten - ob etwa schon bestellte Waschmaschinen noch geliefert und angeschlossen werden dürften.

„Für uns ist das eine Vollkatastrophe“

Bund und Länder hatten sich am Wochenende darauf verständigt, dass Geschäfte von Mittwoch an geschlossen bleiben müssen. Es gibt allerdings Ausnahmen für bestimmte Branchen - und am Montag waren auch noch nicht alle Details endgültig geklärt.

Hagmann sagte, die Stimmung unter den Händlern sei „furchtbar verzweifelt“. „Für uns ist das eine Vollkatastrophe.“ Manche Händler machten in der Weihnachtszeit bis zu 40 Prozent ihres Jahresumsatzes. „Die Kosten, die wir über das gesamte Jahr haben, werden damit bezahlt“, sagte sie. Was bisher an Kompensationsmöglichkeiten auf dem Tisch liege, sei „unterirdisch“.

Die Regierung bremst

Natürlich hoffe und setze man nun darauf, bis zur Schließung am Mittwoch noch einmal gute Geschäfte zu machen. „Wir rechnen nicht mit einem riesengroßen Ansturm“, sagte Hagmann. Gerade in den großen Städten gehe man aber schon davon aus, dass noch einmal viele Kunden ihre Einkäufe erledigten. In den kleineren Städten hingegen sei der Handel schon am vergangenen Wochenende nicht zufrieden gewesen. Gerade in den großen Städten gehe man aber schon davon aus, dass noch einmal viele Kunden ihre Einkäufe erledigten. Nach Angaben der City-Initiative Stuttgart etwa waren am Montagmittag etwas mehr Menschen in der Innenstadt unterwegs als im Durchschnitt an einem solchen Tag.

Der Regierungssprecher betonte, es gelte jetzt, Kontakte radikal zu reduzieren. Das sei der Geist des Bund-Länder-Beschlusses vom Sonntag. Je weniger Kontakte, um so weniger könne das Virus wüten. „Je mehr Ausnahmen wir machen, desto länger brauchen wir, bis die Infektionszahlen deutlich runter sind, desto länger dauert das Elend des Lockdowns, desto länger müssen die Geschäfte zubleiben.“