Im Landkreis sind 12 Menschen mit einer Coronainfektion gestorben. Foto: dpa

Übers Wochenende ist im Landkreis Esslingen die Zahl der Corona-Toten von sechs auf zwölf gestiegen. Das Land hat eine erste Lieferung Schutzausrüstung geliefert, doch reicht das bei Weitem nicht aus.

Kreis Esslingen - Die Situation in den Krankenhäusern im Landkreis Esslingen hat sich über das Wochenende weiter verschärft. Vom Freitagmittag bis zum Montagvormittag ist die Zahl der amtlich bestätigten Corona-Erkrankungen von 681 auf 797 gestiegen. Verdoppelt hat sich von sechs auf zwölf die Zahl der Toten. Als genesen gelten inzwischen 141 Frauen und Männer, am Freitag waren es noch 94. Entgegen anders lauteten Meldungen könne man noch nicht von einer Katastrophe sprechen. „Aber wir sind noch längst nicht über den Berg“, sagt Anja Dietze, die Sprecherin des Städtischen Klinikums Esslingen. Zwar sei die Gesamtzahl der im Klinikum behandelten Infizierten nicht wesentlich nach oben gegangen, auffällig sei jedoch, dass die schwer an Covid-19 erkrankten Patienten zugenommen habe. Noch sei man in der Lage, alle Corona-Erkrankten gut zu behandeln. Ähnliche Töne sind von den Medius Kliniken zu hören. Die Situation sei weiter sehr ernst, erklärt Peter Keck, der Sprecher des Esslinger Landratsamtes, auf EZ-Nachfrage. Weitere Engpässe wie der Fall am vergangenen Donnerstag, als von Nürtingen jeweils zwei Schwerstkranke nach Esslingen und nach Tübingen verlegt werden mussten, habe es zum Glück nicht mehr gegeben. Momentan sei die Lage „unter den gegebenen Umständen stabil“. Aber man wappne sich. Wie berichtet, plant der Krisenstab des Landkreises, eine Halle der Landesmesse auf den Fildern vorsorglich zu einer Notklinik umzurüsten. Dort will man für den Ernstfall mit bis zu 300 Betten gerüstet sein.