Foto: DRK-LV BW/.

Die Coronazahlen im Land steigen, doch die Lockerungen gehen weiter. Angesichts der sich abzeichnenden Lage kritisiert das Deutsche Rote Kreuz die nachlassende Aufmerksamkeit in Bevölkerung und Politik.

Stuttgart - Corona – war da was? Angesichts ständig neuer Lockerungen, voll ausgelasteter Veranstaltungsstätten und einem sich zunehmend normalisierenden Alltag könnte man glatt auf die Idee kommen, die Pandemie sei so gut wie vorüber. Dass diese Haltung um sich greift, stellt man auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) fest. Es werde zum Beispiel die Maskenpflicht im Schulunterricht abgeschafft, „obwohl das nicht zu den Zahlen passt“, sagt Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbandes Baden-Württemberg.

Er warnt davor, sich zu sehr in Sicherheit zu wiegen, und sagt dem Land schwere Monate voraus. „Es gibt Impfdurchbrüche bei den Risikogruppen und Infektionsgeschehen auch bei 2-G-Veranstaltungen.“ Zudem sei bei den Drittimpfungen „noch einiges zu tun“. Man gehe deshalb davon aus, „dass da in der nächsten Zeit richtig was auf uns zukommt beim Rettungsdienst und auf den Intensivstationen“.

Groß appelliert eindrücklich an Politik und Bevölkerung, sich die Gefahr wieder ins Bewusstsein zu rufen. „Wir hoffen sehr, dass die Relevanz trotz Koalitionsverhandlungen und anderer Themen gesehen wird und nicht in Vergessenheit gerät. Jeder einzelne muss sich entsprechend verhalten.“