Die Gesundheits- und Krankenpflegerin Andrea Illguth (links) und die Pharmazeutisch-Technische Assistentin Daniela Rathgeb bereiten die Impfdosen vor. Foto: Philipp Braitinger

Seit Freitag haben sich 250 Menschen in Altbach gegen das Coronavirus impfen lassen. Das mobile Team war in die Gemeindesporthalle gekommen.

Altbach - Erleichtert sei sie jetzt. Gerta Brüning war eine der ersten, die am Freitagvormittag eine Impfung in ihrem Wohnort Altbach bekam. Alles sei schnell und problemlos gewesen, sagt die Seniorin, während sie im Ruhebereich noch eine halbe Stunde wartet. Neben Gerta Brüning sitzt Hans Weidemann. Auch er ist froh, dass er nun die erste Impfung gegen das Coronavirus erhalten hat. Als er von der Gemeinde angeschrieben worden sei, sei für ihn klar gewesen, dass er rasch einen Termin vereinbart. Ebenfalls gut vertragen hat die Impfung Michael Ludwig. Er freue sich, dass das Impfen in Altbach so unkompliziert funktioniert habe. „Einfacher geht es nicht“, sagt er.

Insgesamt 250 Termine in der Gemeindesporthalle Altbach wurden für den vergangenen Freitag und Samstag vergeben, also 125 pro Tag. Der Großteil der Impfwilligen kam aus Altbach selbst. Darüber hinaus wurden Menschen aus Plochingen, Deizisau und Esslingen Termine angeboten. Auch die Termine für die Zweitimpfung stehen bereits. Sie sollen am 9. und 10. April erfolgen. Zur Unterstützung des Impfteams der Malteser waren Freiwillige der örtlichen Feuerwehr, des DRK und der Gemeindeverwaltung vor Ort.

„Wir wollten alle erreichen“

Dass Altbach seinen Senioren, die über 80 Jahre alt sind, einen Impftermin vor Ort anbieten kann, ist auf eine Initiative der Stadtverwaltung zurückzuführen. In einem Schreiben wandte sich der Bürgermeister Martin Funk bereits vor Wochen an die Kreisverwaltung und das Landessozialministerium. „Da sind wir etwas vorgeprescht“, erinnert sich Funk. Die Gemeinde könne mobilen Impfteams eine Infrastruktur anbieten, schrieb der Schultes dem Sozialminister Manfred Lucha (Bündnis90/Die Grünen). Als es um die Auswahl der Pilotgemeinden für das Impfen vor Ort ging, saß Altbach mit im Boot.

Bei der Terminvergabe für die über 80-Jährigen hat die Gemeindeverwaltung auf Papier und die Post gesetzt. „Sie haben alles in Papierform bekommen. Wir wollten alle erreichen“, erklärt Bürgermeister Funk. Rund 480 Senioren wurden mit einem Brief angeschrieben. Wer Interesse an einem Impftermin habe, solle sich bei der Gemeindeverwaltung melden. Die Koordination der Termine mit dem Impfzentrum haben dann die Gemeindemitarbeiter übernommen und den Senioren anschließend den Impftermin mit weiteren Unterlagen zugeschickt, um es den Impfwilligen so einfach wie möglich zu machen.

Zwei „Impfstraßen“ für Effizienz

Ähnlich unkompliziert für die Senioren wie die Terminvergabe war das Impfen selbst. Von der Anmeldung ging es zu einem kurzen Vorgespräch mit einem Arzt und dann zum Impfen. Anschließend sollten die Senioren noch eine halbe Stunde warten, bevor sie wieder nach Hause gehen konnten. Für den beschriebenen Ablauf wurden zwei „Impfstraßen“ eingerichtet, sodass theoretisch immer zwei Personen gleichzeitig dran waren.

Für einen reibungslosen Ablauf sorgte neben den Ehrenamtlichen aus Altbach das Team der Malteser. In einem Nebenraum wurde am Freitagvormittag der Impfstoff Comirnaty des Herstellers Biontech/Pfizer von der Gesundheits- und Krankenpflegerin Andrea Illguth und der Pharmazeutisch-Technischen Assistentin Daniela Rathgeb mit großer Sorgfalt vorbereitet. Der Impfstoff musste beim Aufziehen auf die Spritze mit einer Kochsalzlösung im richtigen Verhältnis vermischt werden, bevor er verabreicht werden konnte.