Jens Spahn sagte am Dienstag in Berlin, die Europäische Union handele in der Frage um die Zulassung des Corona-Impfstoffs gemeinsam. Er wundere sich nur „über manche Tonlage“. (Archivbild) Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn rechne mit einer Zulassung des Corona-Impfstoffs zum 23. Dezember. Zwei bis vier Tage später könne mit dem Impfen begonnen werden. Die Bundesländer seien vorbereitet.

Berlin - Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat sich gegen Forderungen nach einer Notfallzulassung für den Impfstoff gegen das Corona-Virus gewendet. Er sagte am Dienstag in Berlin, die Europäische Union handele in dieser Frage gemeinsam. Er wundere sich „über manche Tonlage“, sagte Spahn. Man rede viel vom europäischen Geist und beschwöre die europäische Zusammenarbeit, „und dann in der Krise, wenn es tatsächlich darauf ankommt, ziehen einige zuerst brutal die nationale Karte“.

Er rechne mit einer Zulassung zum 23. Dezember, sagte der Minister weiter. Zwei bis vier Tage später könne mit dem Impfen begonnen werden. Die Bundesländer seien vorbereitet.

„Nichts ist wichtiger beim Impfen als Vertrauen in den Impfstoff“

Mit Blick auf das europäische Verfahren betonte Spahn, man habe von Anfang an auf eine ordentliche Zulassung durch die europäische Arzneimittelbehörde gesetzt, um das Vertrauen in das Verfahren und den Impfstoff zu gewinnen und zu erhalten. „Nichts ist wichtiger beim Impfen als Vertrauen in den Impfstoff“, sagte Spahn. Wenn 27 Staaten an dem Zulassungsverfahren beteiligt seien, sorge das für eine größere Sicherheit und bessere Prüfung. Gemeinsam habe man sich Impfstoffe gesichert, in Forschung und Produktion investiert und betreibe auch das Zulassungsverfahren gemeinsam.

Zuletzt hatte die Deutsche Krankenhausgesellschaft eine Notzulassung des Impfstoffs gefordert. Demgegenüber erklärte der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach, für eine Notfallzulassung sei es zu spät. Sie würde jetzt längere Zeit in Anspruch nehmen als den Abschluss des Verfahrens auf EU-Ebene abzuwarten.