Ein technisches Problem bei der Datenübermittlung trägt im Kreis Esslingen zum zuletzt rasanten Anstieg der Inzidenz bei. Foto: dpa/Sina Schuldt

Durch technische Probleme bei der Datenübermittlung kam es im Landkreis Esslingen offenbar zu Doppelerfassungen von Corona-Neuinfektionen. Dadurch werde die aktuellen Zahlen zu hoch angegeben.

Kreis Esslingen - Die 7-Tage-Inzidenz der Corona Neuinfektionen steigt in ganz Baden-Württemberg stetig an. Im Kreis Esslingen war der Anstieg in den letzten Tagen besonders rasant . Dabei hat sich jedoch offenbar ein technischer Fehler im Meldesystem eingeschlichen, der dazu führte, dass Fälle teilweise doppelt erfasst wurden. „Am vergangenen Wochenende gab es ein Update von SurvNet“, sagt Andrea Wangner auf Nachfrage unserer Zeitung. Seitdem stelle man technische Probleme fest, die für die Dopplungen verantwortlich seien.

Software-Update sorgt für verzerrte Daten

SurvNet ist die Software, die das Robert-Koch-Institut Gesundheitsämtern und Landesstellen zur Erfassung, Auswertung und Weiterleitung der Meldedaten zur Verfügung stellt. Durch diese Fehler sind die Daten, auf denen die Inzidenz basiert, nicht korrekt bei der Meldestelle eingegangen, wodurch auch die Inzidenz mutmaßlich zu hoch errechnet wurde. Andrea Wangner betont jedoch ausdrücklich, dass der Fehler nicht beim Gesundheitsamt des Landkreises liegt.

1000er Inzidenz doch weit entfernt?

Hintergrund ist, dass die Zahlen der Corona-Neuinfektionen pro sieben Tage und 100 000 Einwohner in der vergangenen Woche rasant in die Höhe geschossen waren: Von 308 Infektionen am 10. Januar auf 987 am 18. Januar.

Dennoch sei ein weiterer rasanter Anstieg nicht absehbar, sagt Andrea Wangner. „Wir erwarten, dass das Problem im Verlauf der kommenden Woche schnell behoben wird. Danach würden die Zahlen sich wieder auf einem realen Niveau einpendeln“, so die Sprecherin des Landratsamts. Zudem verwies Wangner darauf, dass die Inzidenz für den Landkreis Esslingen im täglichen Bericht des Landesgesundheitsamtes bereits als „vorläufiger Wert aufgrund technischer Störung“ ausgewiesen ist. Für Donnerstag, den 20. Januar ist die Zahl der Neuinfektionen wieder auf 516 gefallen.

Nicht die erste Schwierigkeit bei der Übermittlung

Bereits in den beiden vergangenen Pandemiejahren war es immer wieder zu kleineren technischen Störungen bei der Übermittlung von Daten über Neuinfektionen gekommen. So wies das Sozialministerium des Landes im März über die Nachrichtenplattform Twitter darauf hin, dass „die von Gesundheitsämtern übermittelten Daten heute nicht vollständig importiert werden konnten. Grund dafür ist ein technisches Problem.“ Damals wurden die Zahlen zeitnah aktualisiert. Neben dem Kreis Esslingen ist aktuell auch der Kreis Ludwigsburg von einer technischen Störung bei der Übermittlung von Neuinfektionszahlen betroffen.