Alle paar Tage darf man die Haustüre öffnen für die Lebensmittelübergabe. Foto: /Ines Rudel

Nach zwei Jahren Corona kennt inzwischen fast jeder jemanden, der bereits in Quarantäne war oder war selbst schon gezwungen, sich zu isolieren. Drei Menschen aus dem Landkreis Esslingen berichten von ihren Erfahrungen.

Kreis Esslingen - Die erste Geschichte stammt vom Autor selbst, der leider aus eigener Erfahrung sprechen kann: Insgesamt 28 Tage waren meine Frau, mein damals zweieinhalbjähriger Sohn und ich in Quarantäne. In einer kleinen Zweizimmerwohnung ist das eine gefühlte Ewigkeit und wurde zu einer Zerreißprobe für die Familie. Man spürt förmlich, wie das Nervenkostüm von Tag zu Tag abgenutzter wird, bis es nach einiger Zeit komplett durchgescheuert ist – vermeintliche Kleinigkeiten können es plötzlich zum Zerreißen bringen. Einen Tag vor dem ersten Lockdown, genauer gesagt am 16. März 2020, hatte ich einen kratzigen Hals und trockenen Husten, am nächsten Tag hatte ich bereits 40 Grad Fieber. Dass ich Corona hatte, war mir sofort klar – die Symptome waren wie aus dem Lehrbuch. Aber was in dieser Situation zu tun ist, konnte mir Anfang 2020 noch niemand konkret beantworten. Schnelltests gab es noch keine, und ein Anruf beim Hausarzt blieb ergebnislos: „14 Tage zu Hause bleiben und bloß nicht in die Praxis kommen“, hieß es.