Die Polizei begleitet die Demonstrationen mit mehreren hundert Einsatzkräften. Foto: 7aktuell.de/Andreas Werner/7aktuell.de | Andreas Werner

Mehrere Hundert Einsatzkräfte der Polizei waren am Karsamstag bei den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen im Einsatz. Wie sieht ihre erste Bilanz aus?

Stuttgart - Die Polizei ist anlässlich mehrerer Kundgebungen der Querdenken-Bewegung und Gegendemonstrationen am Karsamstag in der Stuttgarter Innenstadt und in Bad Cannstatt im Einsatz gewesen. Mehrere Hundert Einsatzkräfte, darunter auch Beamtinnen und Beamte aus anderen Präsidien, unterstützten dabei die Stuttgarter Polizei.

Einsatzkräfte dokumentierten unter anderem auf dem Marienplatz und während des Demo-Zuges eine Vielzahl von Verstößen, die im Rahmen der weiteren Ermittlungen angezeigt werden. Auch gegen den Leiter der Versammlung am Marienplatz wird ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Dort hatten sich gegen 10 Uhr Hunderte Demonstranten zu einer Kundgebung versammelt. Dabei wurde die angemeldete Teilnehmerzahl laut Polizei aber erheblich überschritten. Der überwiegende Teil der Demonstranten habe keine Masken getragen und die geforderten Abstände nicht eingehalten. Mehrfache Hinweise der Polizei zur Einhaltung der Auflagen wurden laut dem Bericht von den Teilnehmern ignoriert.

Gegendemonstranten blockieren die Straße

Gegen 12.15 Uhr seien die Teilnehmer in Richtung Cannstatter Wasen marschiert, woraufhin Gegendemonstranten am Österreichischen Platz auf Höhe der Fangelsbachstraße mit Fahrrädern die Fahrbahn auf der vorgesehenen Aufzugsstrecke blockierten. Auch in der Tübinger Straße blockierten Gegendemonstranten, die zu Fuß unterwegs waren, den Demo-Zug. Den Gegendemonstranten wurde laut Polizei mehrfach ein alternativer Versammlungsort angeboten und zugewiesen. Da dieser aber nicht angenommen wurde, wurde die Gegendemonstration aufgelöst.

Daraufhin seien die Aufzugsteilnehmer über die Rotebühlstraße und die Theodor-Heuss-Straße zum Hauptbahnhof und weiter über das Neckartor zum Cannstatter Wasen gezogen. Durch hinzuströmende Personen habe sich die Zahl der Demonstrierenden weiter massiv erhöht, wobei die Teilnehmer auch hier laut Polizei größtenteils keine Masken trugen und die Abstände zueinander nicht einhielten.

Journalist offenbar von Demo-Teilnehmer geschlagen

Gegen 12.30 Uhr kontrollierten Polizeibeamte im Bereich der Stadtbahnhaltestelle Rathaus 20 Personen, die mutmaßlich dem Rockermilieu angehören und beschlagnahmten Quarzhandschuhe, pyrotechnische Gegenstände und Sturmhauben. Während der Kontrolle sei es zu Widerstandshandlungen gekommen, bei denen sich eine Polizeibeamtin leichte Verletzungen zuzog. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personen wieder auf freien Fuß gesetzt und erhielten Platzverweise.

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Gegen 14 Uhr sei auf der Theodor-Heuss-Straße ein pyrotechnischer Gegenstand in den Aufzug geworfen worden, verletzt wurde dabei nach bisherigen Erkenntnissen niemand. Einsatzkräfte kontrollierten daraufhin einen Tatverdächtigen. Der Polizei liegt außerdem ein Video vor, wonach ein Journalist in der Cannstatter Straße offenbar von einem Demo-Teilnehmer geschlagen wurde. Die Ermittlungen hierzu dauern an.

Während des Demo-Zuges kam es laut Polizei im gesamten Bereich der Innenstadt sowie auf den Zu- und Abfahrtsstraßen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.