Eric Gauthier verwandelt mit seinem Tanzfestival „Colours“ Stuttgart in eine Mitmachbühne. Wieder zeigt sich: Er ist ein Glücksfall für die Stadt, meint Jan Sellner.
Dass Stuttgart eine Tanzstadt ist mit seinem weltberühmten Ballett und der John-Cranko-Schule als Glanzlichtern, hat sich herumgesprochen. Mit Beginn des Internationalen Tanz-Festivals Colours gilt diese Stadtbeschreibung mehr denn je. Denn der Kreis der Tanzenden vergrößert sich gewaltig. Plötzlich sind die Bürgerinnen und Bürger nicht mehr nur Zuschauer, sondern werden selbst zu Tänzerinnen und Tänzern. Und dies ganz voraussetzungslos. Talent, Beweglichkeit, Gewicht, Alter – das alles spielt keine Rolle, wenn ein gewisser Eric Gauthier zum Tänzchen bittet, wie am Freitagabend zum Auftakt seines Colours-Festival auf dem Schlossplatz geschehen. Getanzt wird dort das ganze Wochenende über und später auch in den Außenbezirken, die er mit seinem Tanz-Truck aufsuchen wird. Und es nähme Wunder, wenn es dem Tausendsassa des Tanzes nicht gelänge, auch stocksteife Passanten in Schwingungen zu versetzen oder sie zumindest zu einem zarten Wippen zu animieren.
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