In der CDU gibt es starke Kritik an neuen Äußerungen des früheren Verfassungsschutz-Chefs. Der stellvertretende Parteivorsitzende Andreas Jung fordert die Prüfung eines Parteiausschlusses.
Andreas Jung, stellvertretender Parteivorsitzender der CDU, hat sich in scharfer Form von Hans-Georg Maaßen abgegrenzt. Er unterstützt die Prüfung eines Parteiausschlussverfahrens und fordert Konsequenzen. „Hans-Georg Maaßen überschreitet mit seiner sprachlichen Eskalation immer neue Grenzen. Deshalb muss jetzt rechtlich ein Parteiausschluss geprüft und politisch ein glasklarer Strich gezogen werden“, sagte Jung unserer Zeitung.
„Die CDU steht für Maß und Mitte, Maaßen mit seiner fortschreitenden Radikalisierung nach rechts außen für das exakte Gegenteil“, führte Jung weiter aus. „Er fügt der Glaubwürdigkeit der CDU damit schweren Schaden zu. Wer solche Sprachbilder verwendet, hat keinen Platz in unserer christlichen Werten verpflichteten Partei: Das C und Maaßen passen nicht zusammen!“
Der Generalsekretär fordert Maaßen zum Austritt auf
Hintergrund sind unter anderem Interview-Äußerungen von Maaßen zum Thema Rassismus. „Nach grün-roter Rassenlehre sind Weiße eine minderwertige Rasse“, hatte er beispielsweise in einem rechtspopulistischen Internet-Portal am Montag vergangener Woche behauptet. Zudem hatte er in einem Tweet behauptet, Stoßrichtung der „treibenden Kräfte im politischen-medialen Raum“ sei ein „eliminatorischer Rassismus gegen Weiße“.
Die CDU habe „die Prüfung von Parteiordnungsmaßnahmen bis hin zum Parteiausschluss“ in Auftrag gegeben, teilte eine CDU-Sprecherin am Dienstag auf Anfrage in Berlin mit. Die Bundespartei stehe dazu „in engem Austausch mit dem zuständigen thüringischen Landesverband“. „Die Äußerungen von Herrn Maaßen sind erneut inakzeptabel“, sagte CDU-Chef Friedrich Merz am Dienstag in Berlin. CDU-Generalsekretär Mario Czaja forderte Maaßen zum Parteiaustritt auf.