In der Ukraine-Krise buhlen Russland und Europa um die Gunst Pekings. Dort zögert man. Beide Optionen bergen Risiken, analysiert Christian Gottschalk.
Peking - Wenn in diesen Tagen irgendwo auf der Welt Vertreter des Volkes zusammenkommen, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine ukrainische Flagge in der Nähe ist. Die Solidarität ist gewaltig, vor allem wenn sich der Zuspruch mit Symbolen zeigen lässt. Wenn in China die Vertreter des Volkes an diesem Samstag zusammentreffen, dann werden die ukrainischen Nationalfarben vermutlich nur vom blauen Himmel und der strahlenden Sonne zur großen Halle des Volkes transportiert. Mehr als ein allgemeiner Friedensappell ist nicht zu erwarten. Das chinesische Scheinparlament verhandelt unter anderem über schärfere Gesetze gegen den Menschenhandel, über das Eindämmen der Spekulationsblase und Maßnahmen zur Klimarettung. Aller Wahrscheinlichkeit wird es die Weichen stellen, um Xi Jinping eine dritte Amtszeit als Präsident zu ermöglichen.
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