Der Auftritt von La Diri gehört zu den starken Erlebnissen des Abends. Foto: Simon Granville

Im Ludwigsburger Scala sind etliche Bands für ein Wohltätigkeits-Konzert aufgetreten. Sie spielten zugunsten von todkranken Kindern und deren Angehörige.

Draußen ödes, kaltes Schmuddelwetter; drinnen kuschelige Kinositze im Kultursaal des Ludwigsburger Scalas. So zeigte sich die individuelle Wahlmöglichkeit für die weit über 300 Gäste, die sich am Sonntagnachmittag für den Besuch des Charity Concerts „Musik bewegt“ entschieden hatten.

Der Grund für den nachmittäglichen Run auf die Kinosessel war ein Musikhappening, das für den guten Zweck zustande gekommen war und das weitere Akteure mobilisierte: die Kommunikationsagentur Pulsmacher sowie die Lautmacher Veranstaltungstechnik zeigten bereits im Vorfeld Ambitionen, ein Event zu realisieren, das dem Kinder- und Jugendhospiz Ludwigsburg zugutekommt.

Nicht von langer Hand vorbereitet

Dabei war das Ganze nicht von langer Hand vorbereitet. Pulsmacher Managing Director Jochen Schroda, der die Idee zu dem Projekt hatte, „ist am 23. Dezember auf uns zugekommen“, plauderte Hospiz-Geschäftsführer Hardy Sauer im Gespräch aus dem Nähkästchen. Schroda wiederum habe im Weihnachtsurlaub zusammengetrommelt, was er an zugkräftigen Künstlern für den in gut einem Monat realisierten Liveauftritt-Schnellschuss im Scala finden konnte. Und so standen die Akteure Jochen Schroda, Michael Schopf (Geschäftsführer von Lautmacher) und Edgar Lichtner, der als einer von zwei Geschäftsführern die Scala Kultur Live gGmbH vertritt, stolz und zufrieden auf der Scalabühne, wo sie von Jens Kenserski interviewt wurden.

Letzterer zeigte sich in der Fragerunde überrascht, warum sich Lichtner, der auf eine „grandiose Booking-Situation“ blicken könne, „so was wie das heute, überhaupt gibt?“ verlassen könne. „Das habe ich mich auch gefragt“, war die lakonische Antwort Lichtners, bevor er zu einer ergiebigeren ausholte. Und die sprach gezielt die besondere Situation des Kulturtempels an, der eben Kino und Live-Veranstalter zugleich ist und auch schwierige Themen anfassen könne. Zumal an einem Sonntag, wie Lichtner sagte.

300 Karten gingen allein im Vorverkauf weg

Dass die drei Basis-Akteure, die „alle Drähte glühen ließen, um das Konzert stattfinden zu lassen“, noch zahlreiche Partner gefunden hatten, die das Konzert-Projekt unterstützten und sich obendrein mit einer eigenen Spende für das Kinder- und Jugendhospiz beteiligten, dürfte nicht allein Hardy Sauer freuen. Der Hospiz Geschäftsführer aber zeigte sich am Sonntag „regelrecht geflasht“ von den „vielen Künstlern, die uns hier unterstützen“ und die ganz nebenbei auf ihre Gage verzichten. „Das habe ich in meinen bislang 28 Berufsjahren so noch nicht erlebt“, konstatierte Sauer dankbar, der goutierte, „so viel Öffentlichkeit“ für das Hospiz zu bekommen und „hierbei in den Mittelpunkt gestellt zu werden“. Immerhin 300 Karten wurden von den Besuchern bereits im Vorverkauf für den Abend geordert.

Mehrere Partnerfirmen unterstützten das Konzertgeschehen auch im und vor dem Scala,etwa als Caterer, mit einem Foodtruck oder mit Geschirr und Besteck.

Und schließlich war es soweit: Simon Fetzer mit seinem Pianopop eröffnete das Wohltätigkeits-Konzert mit seiner Fassung von „In the air tonight“, um im Laufe der Vorstellung Eigenes und auch Deutsches erklingen zu lassen: etwa den Song „Ankommen“. Nach kurzen Interview-Einheiten – so auch mit Landrat Dietmar Allgaier – folgten die Auftritte von La Diri, der Linda Kyei Band, Cris Cosmo, Mattheo & Die Bringer, Cihan & Gianna Bulut, Benjakob sowie Toni Mogens.