Julian Nagelsmann (rechts) und Jürgen Klopp treffen mit ihren Teams in Budapest aufeinander. Foto: dpa/Dave Thompson

Die Suche hat ein Ende. RB Leipzig spielt sein Hinspiel in der Champions League gegen den FC Liverpool in Ungarn. Wegen des Einreiseverbots für den englischen Fußball-Meister konnte die Partie nicht in Leipzig stattfinden.

Leipzig - Ferenc-Puskas-Stadion statt Red-Bull-Arena: Das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League zwischen RB Leipzig und dem FC Liverpool wird am 16. Februar in der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgetragen. Das gab die Europäische Fußball-Union UEFA am Sonntag bekannt. Vorangegangen war eine hektische Suche nach Lösungen.

Wegen der aktuellen Corona-Beschränkungen hatte die Bundespolizei einen Antrag auf eine Sondergenehmigung für die Einreise des englischen Fußball-Meisters am Donnerstag abgelehnt. Großbritannien zählt wegen der als besonders ansteckend eingestuften Coronavirus-Mutation als Hochrisikoland, aus dem eine Einreise nach Deutschland bis mindestens 17. Februar untersagt ist. Eine Ausnahme für Profisportler, die in einer Blase mit strengen Hygieneregeln agieren, schlossen die deutschen Behörden aus.

Unverständnis von Klopp

Das rief selbst bei Liverpools Trainer Jürgen Klopp Unverständnis hervor. „Ich denke, es wäre absolut angemessen, eine Ausnahme zu machen“, hatte Klopp gesagt und auf die Maßnahmen verwiesen, die Liverpool ergreife, um das Team vor dem Coronavirus zu schützen. „Wir sind wirklich in einer Blase, und wir könnten gegen Leipzig spielen, ohne das Virus zu verbreiten“, hatte der 53-Jährige betont.

Da waren die Sachsen auch im Austausch mit der UEFA bereits dabei, mögliche neue Ausrichter zu finden. Nachdem zunächst Salzburg oder London als Optionen galten und auch die polnischen Städte Danzig und Krakau geprüft wurden, bekam Budapest den Zuschlag. Für Ungarn gelten zwar bis mindestens zum 1. März Binnengrenzkontrollen und ebenfalls strenge Einreisebestimmungen. Für Profisportler sind aber Ausnahmen vorgesehen. Für die Rückreise nach Deutschland reicht ein negatives Test-Ergebnis, da Ungarn anders als Großbritannien nicht als Hochrisikoland eingestuft ist.

Mehrkosten für Leipzig

Möglich wäre auch ein anderer Termin gewesen, doch momentan geht niemand davon aus, dass ab 17. Februar die Beschränkungen gelockert werden könnten. Der Tausch des Heimrechts wurde von den Engländern abgelehnt. Im schlimmsten Fall wäre die Partie ausgefallen und mit 3:0 für Liverpool gewertet worden, was nahezu gleichbedeutend mit dem Ausscheiden der Leipziger gewesen wäre.

In jedem Fall müssen die Leipziger die Kosten für die Verlegung bezahlen. Diese liegen im hohen sechsstelligen Bereich. „Das ist natürlich ärgerlich, aber das ist nun mal die Situation“, sagte RB-Sportdirektor Markus Krösche. Die UEFA dankte beiden Clubs für die „enge Zusammenarbeit“ und den Ungarn, dass sie sich als Gastgeber zur Verfügung stellten.