Bundesagrarminister Cem Özdemir Foto: dpa/Sina Schuldt

Cem Özdemir hat die frühere Bundesregierung in scharfer Form für die Energiekrise kritisiert. Die Ampel habe eine katastrophale Situation geerbt, ein Desaster.

Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) macht die frühere Bundesregierung in scharfer Form für die Energiekrise verantwortlich. „Wir haben eine katastrophale Situation geerbt, ein Desaster“, sagte Özdemir am Sonntag in München zur Energiepolitik der früheren schwarz-roten Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel (CDU). „Ich hielt es auch nicht für eine gute Idee, dass wir 60 Prozent an Gas von einem Verbrecher namens Wladimir Putin beziehen“, sagte Özdemir bei einer Podiumsdiskussion auf der Messe „Interforst“.

Der Grünen-Politiker forderte eine Diskussion über Fehler der Vorgängerregierung: „Das müssen wir bitteschön mal aufarbeiten in Deutschland, was da begangen wurde in den letzten Jahren.“ Er erwähnte Merkel oder die SPD dabei nicht ausdrücklich.

Auch die CSU kritisierte der Minister indirekt

Auch die CSU kritisierte der Minister indirekt: „Ich habe auch nicht die erneuerbaren Energien bewusst sabotiert, ich habe auch nicht Windabstandsflächen beschlossen.“ Das bezog sich darauf, dass die bayerische Staatsregierung unter dem früheren Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) den Bau von Windrädern in Bayern durch verschärfte Bauvorschriften weitgehend zum Erliegen gebracht hatte.

„Ich würde mich in Grund und Boden schämen, wenn ich das Land in diesem Zustand - das war jetzt nicht Bayern allein - so übergeben würde.“ Die jetzige Bundesregierung müsse nun die Ärmel hochkrempeln, um die „ich will schon fast sagen verbrecherische Abhängigkeit von Verbrechern in der Welt“ zu reduzieren. „Ich will nicht, dass der Putin hier bestimmt, ob wir genug Energie haben oder nicht“, sagte Özdemir in Bezug auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin.