Armin Laschet oder Markus Söder: Wer soll Kanzlerkandidat der Union werden? Foto: dpa/Guido Kirchner

Nach der Schlappe bei den Landtagswahlen ist klar: Die Union muss sich für einen Kanzlerkandidaten entscheiden, und zwar bald. Was zählt mehr: guter Wahlkampf oder sicheres Regieren?

Berlin - Armin Laschet oder Markus Söder – die CDU muss sich entscheiden, wer Kanzlerkandidat werden soll, und zwar bald. Wir fassen einmal knapp zusammen, was für den einen, und was für den anderen spricht.

Auftreten im Wahlkampf

Das ist das größte Plus von Markus Söder. Vor der Kamera hat er immer seine Gedanken geordnet. Spricht in kurzen, klaren Sätzen und kann komplizierte Sachverhalte gut erklären. Er kann aber auch humorvoll und sehr schlagfertig sein. Und die Schärfe gegenüber dem politischen Gegner beherrscht er wie jeder CSU-Chef. Armin Laschet ist freundlich und jovial. In Debatten kann er aber schon mal den Faden verlieren und weitschweifig werden.

Regierungstechnik

Diese Runde geht an Laschet. Er hat Erfahrung mit einer Koalitionsregierung. Dass Söder mit den völlig handzahmen Freien Wählern koaliert, zählt da im Vergleich nicht. Während Söder das Durchregieren liebt, kann Laschet gut Kompromisse schließen. Das muss ein Kanzler beherrschen. Söders größtes Manko: Seine Machtbasis ist die CSU. In Berlin aber braucht er die Bundestagsfraktion, die CDU-dominiert ist. Das würde automatisch jede Menge Reibung erzeugen.

Kompatibel für Partner

Da nehmen sich beide wenig. Laschet regiert geräuschlos mit der FDP, vertritt aber vor allem gesellschaftspolitische Positionen, die auch für Grüne akzeptabel sei können. Söder hat sich ohnehin zur Aufgabe gemacht, seine CDU frauenfreundlicher und umweltsensibler zu machen.

Rückhalt in der Union

Laschet macht keinen Hehl daraus, dass er Merkels Politik gestützt hat. Im Osten und bei den Konservativen stößt er da auf Vorbehalte. Dass die CSU bei der Ost-CDU viel Sympathien hat, kann Söder nützen. Aber Achtung: Etwa beim Thema Zusammenarbeit mit der AfD fährt auch er einen Kurs der klaren Abgrenzung.