Carlo Schlienz (CDU) ist zudem stellvertretender Bürgermeister. Foto: /Peter Stotz

Der Handwerksmeister Carlo Schlienz sitzt seit 25 Jahren für die CDU im Gemeinderat von Baltmannsweiler. Bei der jüngsten Wahl wurde er zum dritten Mal der Stimmenkönig im Gremium.

„Eine gute Mischung, ein Querschnitt der Bevölkerung und damit natürlich der Generationen macht ein gutes Gremium aus“, stellt Carlo Schlienz fest. Seit dem Jahr 1999 ist Schlienz ohne Unterbrechung Mitglied des Gemeinderats Baltmannsweiler, zum dritten Mal hat er nun bei der Kommunalwahl im vergangenen Juni die meisten Stimmen erhalten.

Vor 25 Jahren hatte Schlienz gerade seine Meisterprüfung abgelegt und begonnen, die Übernahme des väterlichen Betriebs für Stahl- und Behälterbau vorzubereiten, als er gefragt wurde, ob er nicht auf der Liste der CDU für den Gemeinderat kandidieren wolle. Er sagte zu, wurde sofort gewählt und war mit 23 Jahren bei weitem der Jüngste im Gremium. Er sei gut aufgenommen worden und habe dies als Chance genutzt, erzählt er. „Ich habe das Handwerk Gemeinderat von den älteren Mitgliedern gelernt, und dafür bin ich dankbar.“ Dieses „Handwerk“ besteht nur zum Teil aus dem Studium von Akten, Unterlagen und rechtlichen Bestimmungen, aus Sitzungsterminen, die allein schon etwa 100 Stunden pro Jahr ausmachen, wie der Bürgermeister Simon Schmid einmal ausgerechnet hat, und Schlienz’ zusätzlichen Verpflichtungen als ehrenamtlicher stellvertretender Bürgermeister.

Carlo Schlienz erhielt bei der Kommunalwahl 2676 Stimmen

„Es ist das öffentliche Auftreten, sichtbar sein, ansprechbar sein, herausfinden, was die Menschen bewegt, was der Ort braucht und was zukunftsweisend sein könnte“, zählt Schlienz auf. Das alles sei in Stunden nicht messbar. Hinzu kämen seine Aufgaben als Vorsitzender des BdS, die Arbeit und die Leitung seines Betriebs und nicht zuletzt die Familie und seine vier Kinder. „Manchmal bin ich schon sehr ausgelastet, und wenn nicht das Herz und das Engagement für meine Heimatgemeinde dabei wären, dann könnte ich das nicht machen.“

Sein Antrieb, die Gemeinde und die Gemeinschaft mitzugestalten, „Dinge zu bewegen, die für die Bürger Früchte tragen, auch für künftige Generationen zu arbeiten“, wie er sagt, wurde honoriert. 2676 Stimmen wurden bei der Wahl im Juni für Schlienz abgegeben, das beste Ergebnis, das er jemals erzielt hat. „Das macht mich stolz und auch sehr demütig. Man kann es als Gemeinderat nicht allen recht machen, das ist klar. Aber mit der Stimmenzahl kann man nicht alles falsch gemacht haben“, stellt er fest.

Die Parteizugehörigkeit spiele dabei keine Rolle. „Sie sagt etwas über Werte aus, es ist eine grobe Richtschnur. Aber im Dorf werden Personen und die Arbeit gewählt, die geleistet wurde, nicht die Parteien“, beschreibt Schlienz. Allerdings sei es für Mitglieder einer großen Partei leichter, Beziehungen mit der Kreis- und Landespolitik zu pflegen, als für Angehörige einer kleinen Wählervereinigung. „Ohne unseren Kontakt zur CDU-Landtagsfraktion hätten wir unser Seniorenzentrum damals sehr wahrscheinlich nicht bekommen“, ist Schlienz überzeugt.

Mit 48 Jahren gehört er „noch nicht zum alten Eisen“

„Mit dem Rückenwind der vielen Stimmen aus der Bevölkerung“ gelte es in der Gemeinde Baltmannsweiler nun, in den kommenden Jahren schwierige Aufgaben zu bewältigen. So müssten Antworten auf komplexe Fragestellungen – etwa zur Zukunft der beiden Grundschulen, zur Neugestaltung der Jugendarbeit, zur Nachnutzung der Feuerwehrareale in den Teilorten Baltmannsweiler und Hohengehren, zur Wohnraumversorgung oder zur ärztlichen Versorgung – gefunden werden. Dafür wolle er weiterhin seine Kraft einsetzen.

„Im Alter von 48 Jahren gehöre ich ja noch nicht zum alten Eisen, und im Gemeinderat bin ich immer noch einer von den Jüngeren. Also engagiere ich mich weiter für Zukunftsthemen, denn ich möchte noch einiges für die Dorfgemeinschaft erreichen“, sagt Carlo Schlienz. Klar sei aber auch: „Bis 70 bleibe ich sicher nicht im Gremium.“