Daniel Gress schätzt es sehr, Mitglied des Reichenbacher Gremiums zu sein. Foto: /Karin Ait Atmane

Stimmenkönig Daniel Gress (CDU) schätzt direkte Kontakte, die er als Handwerker hat – und das Miteinander im Gemeinderat von Reichenbach.

Der Mann, der die Heizung repariert, hat auch für andere Sorgen ein offenes Ohr. Wenn Heizungs- und Sanitärmeister Daniel Gress beruflich unterwegs ist, erzählen ihm die Kundinnen und Kunden oft auch, was sie sonst noch bewegt. Das hört sich der Reichenbacher Stimmenkönig, der bei der Kommunalwahl im Juni 3285 Stimmen bekam, gerne an.

„Man hat sich wählen lassen, dann muss man auch für die Bürger da sein“, findet Daniel Gress. „Das gehört in einem gewissen Maß zum Ehrenamt dazu.“ Der 48-Jährige hat bereits eine Amtszeit hinter sich, 2019 war er erstmals angetreten. Gefragt hatte ihn die CDU schon früher, aber damals brauchte er Zeit für die Familie mit den noch kleinen Kindern und für die Übernahme der elterlichen Firma. Vor fünf Jahren sah er dann den Zeitpunkt fürs kommunalpolitische Engagement gekommen und wurde prompt gewählt. Mittlerweile weiß der Handwerker und Betriebswirt nur zu gut, wie viel Zeit in die Ratsarbeit fließt, zumal er auch dem Bauausschuss angehört. Das liegt bei seinem Beruf nahe, brachte aber grade in den vergangenen Jahren angesichts des Baus der neuen Sporthalle und der Mensa einige Extra-Sitzungen mit sich.

Daniel Gress kennt die Sorgen der Gewerbetreibenden

„Es ist toll, dass ich die volle Unterstützung von meiner Familie habe“, sagt Daniel Gress. Froh ist er aber auch darüber, wie die Dinge im Reichenbacher Gremium laufen: „Wir reden miteinander“, betont er, so kämen in aller Regel stabile Mehrheiten zustande. Für wertvoll hält er in diesem Zusammenhang die sogenannten Nachsitzungen: „Da wird noch manches erklärt, besprochen, bereinigt“. Ein Glück, dass Reichenbach noch Gaststätten habe, in der die Ratsmitglieder auch zu späterer Stunde willkommen seien.

Wichtig findet Daniel Gress auch, dass verschiedene Berufsgruppen im Gremium vertreten sind. Er als Selbstständiger sieht die Sorgen der Gewerbetreibenden und weiß, dass manche vergeblich nach Gewerbeflächen suchen. „Darauf werde ich immer wieder angesprochen, von jungen Firmen, die wachsen“, berichtet er. Flächen im Mischgebiet seien oft zu teuer für sie, die neuen Gewerbegebiete – wie das am Talbach – kämen leider nur langsam voran.

Besonders am Herzen liegt ihm auch die ärztliche Versorgung, zu deren Sicherung aus seiner Sicht die Gemeinde beitragen sollte. Und mit der Energiewende ist er schon von Berufs wegen befasst. „Da sitz ich in der ersten Reihe“, sagt Gress, der die Umsetzung als spannendes technisches Thema sieht. Gleichzeitig weiß er aus seinem Alltag, dass viele Menschen durch das Gebäudeenergiegesetz verunsichert oder gar verängstigt seien. Da müsse die „große Politik“ nachbessern, das liege ihm sehr am Herzen.

Eine verjüngte und um einen Sitz gewachsene Fraktion

In kommunale Zusammenhänge hat der Ur-Reichenbacher, dessen Familie schon seit Generationen im Ort ansässig ist, schon in jungen Jahren hinein geschnuppert: Er war in den 90er Jahren Zivildienstleistender für Umwelt- und Energietechnik bei der Gemeinde. „Das war total spannend, den Quereinblick in alle Bereiche zu bekommen“, sagt er. Dann übernahm er, etwas früher als geplant, die Firma von seinem Vater. Auch als Chef ist er gerne vor Ort bei den Kunden unterwegs, vorwiegend in Reichenbach und den umliegenden Gemeinden. Der Familienbetrieb bildet zudem aus, was Gress sehr wichtig ist. Er freut sich auf die neue Amtszeit im Gemeinderat mit einer verjüngten und um einen Sitz vergrößerten Fraktion.