Peter Gaymann (links) und Patrick Preller wollen Freude vermitteln. Foto: Roberto Bulgrin

Der populäre Cartoonist Peter Gaymann stellt in der Nürtinger Kreuzkirche aus. Zu sehen sind bei der Ausstellung für die ganze Familie außerdem Monster von Patrick Preller und Pop Art von Ales Lamr.

Die kecken Hühner oder die gezeichneten Beziehungskisten namens „Die Paar-Probleme“ von Cartoonist Peter Gaymann kennt fast jeder und jede. Nun hat der Zeichner die Stadt Nürtingen in zwei Cartoons verewigt. Anlass ist die aktuelle Ausstellung „Das Gelbe vom Ei“ in der Nürtinger Kreuzkirche.

Cartoons zum Schmunzeln und Nachdenken

Tierisches Vergnügen und noch viel mehr verspricht diese Schau bis 16. Februar, in der neben Arbeiten von Peter Gaymann auch die tierischen Monster von Bildhauer Patrick Preller und großformatige Gemälde von Ales Lamr zu sehen sind. Populär sind vor allem Peter Gaymanns Arbeiten, die in den Cartoonbänden „Huhnstage“ und „Die Paar-Probleme“ erschienen sind. Der 75-jährige Gaymann zählt zu den bekanntesten Zeichnern der deutschen Cartoonszene.

Diese tierischen Monster hat Patrick Preller geschaffen. Foto: Roberto Bulgrin

Aufgewachsen in Freiburg im Dunstkreis der Umwelt- und Anti-Atomkraft-Bewegung, hat Gaymann zunächst Sozialpädagogik studiert, bevor er sich autodidaktisch zum Zeichner entwickelte. „Die Politik spielt immer etwas mit“, erklärte der Künstler bei der Ausstellungseröffnung. Schon in seinen frühen Freiburger Jahren habe er aktuelle Themen bearbeitet und beispielsweise das Freiburger Münster mit Windrädern versehen. Das zeichnerische Umsetzen tagespolitischer Themen wie es Karikaturisten in den Printmedien umsetzen, sei aber nie etwas für ihn gewesen. Er habe immer lieber für Bücher gearbeitet, berichtete Gaymann, der Tomi Ungerer, Janosch und Marie Marcks zu seinen Vorbildern zählt.

Für die Schau hat Gaymann zwei neue Werke mit Nürtinger Bezug geschaffen, die ebenfalls zu sehen sind. So hat Gaymann ein überdimensionales stehendes Hühnerei vor dem Nürtinger Neckarufer samt Altstadt gezeichnet. Ein Huhn thront mit einem Glas Rotwein in der Hand auf dem Ei, ein zweites schaut durch ein Schlüsselloch in der Eierschale. Das Motiv Nummer zwei trägt den Titel „Bahn frei – Rührei!“ und zeigt surfende Hühner auf dem Nürtinger Streichwehr am Neckar.

Für diese humorvollen Arbeiten haben Gaymann und seine Tübinger Galerie Art 28 eine nummerierte und handsignierte Edition herausgebracht. Das kommt auch beim Oberbürgermeister Johannes Fridrich gut an, der darauf Wert legt, dass in der Kreuzkirche „Leben stattfindet und gelacht wird“. Diese nahbare Kunst sei gut geeignet, um Menschen, die sonst nicht in Ausstellungen gehen, zu interessieren, erläuterte Gabriele Frisch vom Stadtmarketing.

Das gilt auch für die freundlichen Monster, die Patrick Preller mitgebracht hat. Der Franke und Metallbildhauer zeigt seine tierischen Monster und hat sich für die aktuelle Schau von Gaymann zu einem Monster-Huhn inspirieren lassen. Wer Preller persönlich treffen möchte, hat dazu am Freitag, 31. Januar, von 14 bis 15 Uhr in der Schau Gelegenheit. Beispiele für einen der ersten Künstler der tschechischen Pop-Art sind mit Arbeiten des im vergangenen Jahr verstorbenen Künstlers Ales Lamr in der Schau vertreten. Der Künstler ist bekannt für seine farbkräftigen und geometrischen Werke.

Ed Heck und Mordillo waren auch schon in Nürtingen

Die Ausstellung, die nach dem Erfolg mit den Künstlern Ed Heck und Mordillo 2024 von der Kommune wieder in Kooperation mit der Tübinger Galerie Art 28 organisiert wurde, ist dienstags bis sonntags geöffnet von 12 bis 18 Uhr. Während der Schau werden Führungen angeboten.

Pop Art und Cartoons harmonieren in der Schau. Foto: Roberto Bulgrin

Ein buntes Rahmenprogramm rund um die Themen Genuss, Literatur und Musik hat sich das Nürtinger Stadtmarketing einfallen lassen. Dazu zählen ein Rum- und ein Weintasting, ein literarisch-musikalisches Hörkino sowie eine Jazzmatinee. Außerdem gibt es am Freitag, 24. Januar, von 18 bis 21 Uhr einen Radierworkshop mit Michael Rausch.