Amerikanische Soldaten beim Biermanöver. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Es waren ungewöhnliche Besucher, die dem Wasenhocker begegnet sind: In so ganz anderer Uniform als man vom Volksfestbesucher gewohnt ist.

Man trinkt in Uniform. Wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Trachtenverkäufer, sondern die Bundeswehr. Die Soldaten haben vor zig Jahren den Trend gesetzt: Auf den Wasen geht man im Einheitslook. Die einen in Lederhosen, die anderen in NATO-Oliv. Das Volksfest war am Montag einer der sichersten Orte der Welt. 2000 Soldaten rückten in Reih und Glied ein. Die Brauerei Fürstenberg hatte die Bundeswehr traditionell ins Festzelt von Wirt Peter Brandl geladen, Soldaten aus Süddeutschland kamen. Da hat der Wasenhocker gestaunt. Er hat gestaunt, weil die Soldaten alle kamen. Anders als die maroden Hubschrauber, Fregatten und Panzer sind die Bundeswehrbusse offenbar fahrtüchtig. Mitgefeiert haben auch Soldaten aus Frankreich und den USA. Umgehend bewiesen sie ihre Kampfbereitschaft. Von den Gegnern blieben nur Knochen übrig.

Es geht beides: Vergnügen und Sparen

Viel Zeit haben die Schausteller nicht. Gerade in Zeiten, in denen es an helfenden Händen mangelt, stehen sie bis spätabends am Karussell oder schenken Bier aus. Und räumen hinterher noch auf. Wenn man sich treffen will, kann man das nur morgens tun. So lud der Schaustellerverband Südwest am Montag zum Frühstück in die Königsalm von Nina Renoldi. Auch Stuttgarts OB Frank Nopper schaute vorbei. Doch die Amtskette trug ein anderer. Es ist ja eine typische schwäbische Kombination, hierzulande ist man gleichzeitig fürs Sparen und fürs Vergnügen zuständig. So ist Thomas Fuhrmann nicht nur Kämmerer, sondern auch Wasenbürgermeister mit eigener Amtskette. Er wurde mit Lob überhäuft. Die Schausteller bedankten sich für die Hilfe der Stadt während der Pandemie. Auch weil es da nicht nur ums Geld, sondern auch ums Seelenheil ging. „Unseren Beruf lernt man nicht an der Uni oder an der Berufsschule“, sagte Kevin Kratzsch, „Schausteller, das ist ein Leben, für das man sich entscheidet.“ Man habe den Auftrag, den Menschen Lebensfreude zu bringen. Doch wieder habe man das Gefühl, Symbolpolitik zum Opfer zu fallen. Dieses Mal als Energiesünder. Der Schaustellerbund hat eine Studie erstellen lassen, die den Stromverbrauch in Relation setzt. So war der Pro-Kopf-Verbrauch eines Volksfestbesuchers 0,44 Kilowattstunden. Laut der gemeinnützigen GmbH Borderstep frisst das Streamen eines Filmes 0,6 Kilowattstunden. Also raus aus dem Fernsehsessel und rein ins Karussell. Das spart Energie.