So sicher wie am Montag war es beim Volksfest noch nie. 3700 Soldaten sind auf dem Wasen einmarschiert, in Einheitstracht.
Komm zum Bund, da gibt’s zwei Maß und ein Göckele! Da kann sich Verteidigungsminister Boris Pistorius alle anderen Werbemaßnahmen sparen, um die Reihen der Bundeswehr aufzufüllen. Mit der Unterschrift unter den Dienstvertrag gibt es die Märkle. Man kommt rum, Afghanistan, Mali, Bad Cannstatt.
Zum 48. Male feierten die Soldaten ihr Biermanöver auf dem Wasen. 3700 Männer und Frauen waren im Gleichschritt ins Zelt marschiert, aus vielen Standorten im Land, aus Rheinland-Pfalz und Bayern waren sie gekommen, auch Franzosen und Amerikaner waren da, die Schweizer hatten ihre Oberhäupter, die Divisionäre, geschickt. Da durften nur die Chefs trinken. Wie immer zahlten der Wirt und die Brauerei. Die Brüder Atz hatten diese Tradition im Schwabenbräu-Zelt begonnen, Alexander Laub setzte sie fort, ehe Peter Brandl im Fürstenberg-Zelt den Staffelstab übernahm. Auch dessen Nachfolger Moritz Haake richtet diese Veranstaltung aus. Stuttgarts OB Frank Nopper begrüßte die Gäste.
Er war einer der wenigen Farbtupfer im ansonsten olivfarbenen Zelt. Man trinkt in Uniform. Wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Trachtenverkäufer,sondern die Bundeswehr. Die Soldaten haben den Trend gesetzt: Auf den Wasen geht man im Einheitslook. Und gut getarnt. Sie bewiesen im übrigen, dass Sahra Wagenknecht recht hat, es braucht keine Mittelstreckenraketen. Die Bundeswehr ist abschreckend genug, sie bewies ihre Kampfbereitschaft: Von den Gegnern blieben nur Knochen übrig.