Die Taubenpopulation am Plochinger Busbahnhof bereitet bekanntermaßen Probleme. Foto: dpa/Monika Skolimowska

Bislang gibt es keine Hinweise darauf, woran die am Busbahnhof in Plochingen (Kreis Esslingen) entdeckten Tiere verendet sind. Die Kadaver werden nun untersucht. Die Tierrechtsorganisation Peta schließt Vorsatz nicht aus – und lobt eine Belohnung für Hinweise aus.

Am Busbahnhof in Plochingen sind am Sonntagmittag 16 verendete Tauben gefunden worden. Eine Zeugin hatte die Polizei alarmiert, nachdem sie über einen Messengerdienst von den toten Tieren erfahren hatte. Wodurch die Vögel zu Tode kamen, ist noch unklar. Die Ermittlungen dauern an, sagte ein Sprecher des Reutlinger Polizeipräsidiums am Dienstagmittag auf Nachfrage. Den Angaben zufolge wurden bislang keine weiteren toten Tauben am Busbahnhof entdeckt.

Das Veterinäramt des Kreises Esslingen hat eine Untersuchung der Vögel angeordnet. Dafür wurden die Kadaver ins Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) nach Stuttgart gebracht. Die Arbeit der Veterinärpathologen sei noch nicht abgeschlossen, teilt der Polizeisprecher mit. Mit Ergebnissen sei erst in den nächsten Tagen zu rechnen.

Der Busbahnhof in Plochingen. Foto: Roberto Bulgrin/bulgrin

Peta sucht Ursache für tote Tauben – Belohnung ausgesetzt

Die Ermittlungen der Polizei gehen in alle Richtungen – von der Vergiftung bis zur Virus-Infektion. Unter anderem gehe man auch der Frage nach, ob die Tauben, die in der Brutzeit jetzt besonders unter Stress stehen, möglicherweise durch einen Schock starben – eventuell ausgelöst durch einen gezündeten Böller. Laut dem Polizeisprecher sind bislang noch keinerlei Hinweise auf den Fall bei dem für die Ermittlung zuständigen Fachbereich Gewerbe und Umwelt eingegangen. Der Polizeiposten Plochingen bittet um Zeugenaussagen unter der Telefonnummer 0 71 53 / 30 70 .

Um den Fall aufzuklären, hat sich die Tierrechtsorganisation Peta eingeschaltet. Sie hat eine Belohnung von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Verurteilung der etwaigen Täter führen. „Dass 16 tote Tauben an einem Tag gefunden wurden, kann kein Zufall sein“, sagt die Peta-Fachreferentin Lisa Redegeld. „Wer auch immer die Tauben getötet hat, muss schnellstmöglich gefunden werden, bevor noch weitere Tiere oder Menschen zu Schaden kommen.“ Man sei „sehr erleichtert, dass das Veterinäramt hier so schnell reagiert und eine Untersuchung der toten Tiere in Auftrag gegeben hat“, betont Redegeld.

 

Peta fordert harte Strafen für Tierquäler

Peta schließt eine gezielte Attacke nicht aus – nicht zuletzt auch, weil die Taubenpopulation am Plochinger Busbahnhof zu großen Problemen geführt hat. Es sei „erschreckend“, wie häufig derartige Übergriffe auf Tauben verübt werden. „Fast täglich verzeichnen wir Fälle, bei denen die Vögel mit Luftdruckwaffen, Schrot oder Armbrustpfeilen beschossen, mit ätzenden Flüssigkeiten übergossen, vergiftet oder anderweitig misshandelt werden“, berichtet Redegeld. Die Tierschützer fordern daher „harte Strafen für Tierquäler, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen“.