Im Beisein der Eltern dürfen Jugendliche in Deutschland schon mit 14 Jahren Alkohol trinken. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer/IMAGO/Michael Gstettenbauer

Aus Sicht des Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, sind die Gesetze für Alkohol, Rauchen und Glücksspiel hierzulande zu liberal. Dagegen will der Sozialdemokrat vorgehen.

Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert (SPD), will gegen den Alkohol- und Tabakkonsum sowie das Glücksspiel vorgehen. „Mein Selbstverständnis ist, die Dinge beim Namen zu nennen - das, was getan werden muss“, erklärte Blienert am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung seiner Arbeitsschwerpunkte für dieses Jahr. Es sei in der Drogen- und Suchtpolitik ein Umdenken nötig.

Blienert erklärte, kaum ein europäisches Land habe einen so liberalen Umgang mit Alkohol und Tabak wie Deutschland. Er wolle hier für einen vernünftigen Jugendschutz sorgen und konsequente Schritte gegen die Alkoholwerbung einläuten. Sein Ziel sei: „Raus aus den sozialen Medien, dem Internet, raus aus dem Fernsehen und dem Radio, am besten rund um die Uhr, aber zumindest zu den Hauptsendezeiten.“

Mindestalter für Alkohol soll überprüft werden

Auch das Mindestalter für Alkohol müsse auf den Prüfstand. So wie bislang ab 14 Jahren im Beisein der Eltern Alkohol trinken zu dürfen, sei „gesundheitspolitischer Unsinn vergangener Zeiten“ und müsse abgeschafft werden, erklärte Blienert.

Beim Rauchen sei es dringend nötig, die Fehler in der Werbegesetzgebung zu korrigieren. „Rauchen ist tödlich - und deshalb gibt es auch keinen Grund, weswegen an Kiosken, Supermarktkassen und Tankstellen noch immer mit bunten Bildern für Zigaretten, Erhitzer und E-Zigaretten geworben werden darf.“

Beim Glücksspiel forderte der Drogenbeauftragte ebenfalls einen verbesserten Jugend- und Verbraucherschutz. Allerdings liegt die Zuständigkeit hier bei den Bundesländern. Blienert appellierte, in einem ersten Schritt in Fernsehen, Radio und Internet die Sportwettenwerbung vor 21.00 Uhr zu untersagen, wie es bei Onlinecasinos bereits der Fall ist. Werbung habe gerade auf Jugendliche und Menschen mit Suchtproblemen einen signifikanten Einfluss.