Christof Deutscher tritt für die AfD im Wahlkreis Nürtingen als Bundestagskandidat an. Der diplomierte Betriebswirt und Firmengründer empfiehlt sich als Außenhandelsexperte.
Er sitzt bereits in der Regionalversammlung, jetzt will er in den Bundestag: Christof Deutscher kandidiert für die AfD im Wahlkreis Nürtingen. Der diplomierte Betriebswirt und Unternehmer sieht sich als Anwalt des Mittelstands und will sich für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Region einsetzen.
Für welches Herzensthema im Landkreis würden Sie sich mit einem Bundestagsmandat einsetzen?
Vorrangiges Ziel für mich ist der Erhalt hochqualifizierter Arbeitsplätze in unserer Region. Nur damit werden langfristig viele andere Arbeitsplätze, vor allem im produzierenden Gewerbe, gesichert. Insbesondere werde ich mich dafür einsetzen, den dramatischen Ausverkauf beziehungsweise die sukzessive Übernahme unserer hoch spezialisierten mittelständischen Industrieunternehmen aufzuhalten. Dazu gehört, Rahmenbedingungen für mittelständische Unternehmen durch den Abbau von Bürokratie und durch Absenkung der Unternehmenssteuern zu verbessern, jedoch auch die destruktive Übergriffigkeit der EU – zum Beispiel mit dem Lieferkettengesetz – zu stoppen.
Was wäre Ihr erstes Ziel im Landkreis für einen Besuch als Bundestagsmitglied?
Beide Standorte der Bezirkskammer Esslingen-Nürtingen der IHK Stuttgart, insbesondere die Außenwirtschaftsabteilung, um mich den Mitarbeitern und den Mitgliedsunternehmen als Ansprechpartner in Sachen Import, Export vorzustellen. Wichtig ist, ein offenes Ohr zu haben für alle Mitarbeiter der IHK und deren Unterstützung für internationale Handelsbeziehungen.
In welchen Bundestagsausschüssen sehen Sie sich?
Im Wirtschaftsausschuss, wie derzeit als Regionalrat im Verband Region Stuttgart, und im Verkehrsausschuss. Vor allem der Flughafen Stuttgart und die Messe Stuttgart müssen als international wichtige Drehscheiben gestärkt werden, da sie für viele Unternehmen ein wichtiger vertriebsseitiger Teil für deren weltweite Handelsbeziehungen sind.
Kann die lokale Wirtschaft vom Klimaschutz profitieren, und was würden Sie als Bundestagsmitglied dazu beitragen?
Durch die rein ideologisch getriebene und fehlgeleitete staatlich subventionierte Klimaschutzpolitik hat die wirtschaftliche Talfahrt in unserer Region zugenommen. Das durch die EU verordnete Aus des Verbrennermotors wird unwiederbringlich viele qualifizierte Arbeitsplätze in unserer Region vernichten. Die sogenannte Energiewende sorgt nur in ganz kleinem Umfang für neue Arbeitsplätze in unserer Region. Der Irrglaube einer „grünen Transformation“ mit einhergehender Modernisierung unserer Wirtschaft wird ein solcher bleiben. Denn zuerst müssen unsere wichtigsten Wirtschaftszweige, wie das produzierende Gewerbe mit seiner Automobilindustrie und der Maschinen- und Anlagenbau, im internationalen Handel bestehen und profitabel für neue Investitionen sein. Nur mit staatlichen Subventionen wird unsere Volkswirtschaft langfristig nicht überleben.
Soziale Hilfeleistungen wie das Bürgergeld stehen derzeit sehr in der Diskussion – plädieren Sie für eine Kürzung oder den Ausbau?
Das Bürgergeld ist Teil unseres Sozialstaats. Allerdings setzt es in der jetzigen Form gravierende Fehlanreize für den Arbeitsmarkt und bedroht die Finanzierbarkeit der sozialen Sicherungssysteme. Die Kosten sprengen mittlerweile den Haushalt. Fast die Hälfte der Nutznießer sind Ausländer. Auch der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund ist besorgniserregend: Allein im Sommer 2024 lag der Anteil dieser Gruppe bundesweit bei 63 Prozent – in den Bundesländern Hessen, Baden-Württemberg und Hamburg sogar bei über 70 Prozent. Zugleich sind rund 1,3 Millionen Stellen unbesetzt. Die Fehlkonstruktion des Bürgergelds werden wir mittels unseres Konzepts „Aktivierende Grundsicherung“ neu gestalten.
Kandidaten im Interview
Zur Person
Christof Deutscher, 1963 in Frankfurt geboren, wuchs in Stuttgart und Reutlingen auf. Das Studium an der Fachhochschule Reutlingen – Außenwirtschaft mit Fachrichtung Exportfinanzierung – schloss er als diplomierter Betriebswirt ab. Er war bei den Firmen Liebherr France in Colmar sowie bei Putzmeister tätig. Seit 2004 ist er selbstständiger Unternehmer in der Finanzdienstleistung. 2019 gründete er eine Unternehmensberatung. 2016 trat er in die AfD ein, laut eigener Aussage wegen der Ereignisse um die Euro-Rettung und der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung. Deutscher leitet zusammen mit Kerstin Hanske den AfD-Kreisverband Esslingen und vertritt ihn als Delegierter auf Bundesebene.
Bundestagswahl
Unsere Zeitung stellt die Direktkandidatinnen und -kandidaten der derzeit im Bundestag vertretenen Parteien vor, die am 23. Februar für die Wahlkreise Esslingen und Nürtingen antreten. Alle erhalten die gleichen Fragen.