Frankfurts Torschütze Bas Dost (r) jubelt mit Mijat Gacinovic (vorne) über das Führungstor bei der TSG Hoffenheim. Foto: Uwe Anspach/dpa Foto: DPA - Uwe Anspach/dpa

Europa-League-Teilnehmer Frankfurt hat die Winterpause offenbar gut genutzt. In Hoffenheim präsentierte sich die Eintracht mit viel Power und landete einen verdienten Sieg. Nun kann Tabellenführer RB Leipzig kommen.

Sinsheim (dpa) - Die Winterpause war für Eintracht Frankfurt offenbar eine Frischzellenkur. Die Mannschaft von Adi Hütter hat zum Rückrundenstart zu alter Stärke zurückgefunden und feierte nach sieben sieglosen Spielen wieder ein Erfolgserlebnis in der Fußball-Bundesliga.

«Es war ein verdienter Sieg und in unserer Situation ein absoluter Befreiungsschlag», sagte der sichtlich gelöste österreichische Trainer nach dem 2:1 (1:1) bei der TSG 1899 Hoffenheim. Damit sammelten die Europa-Starter auch mächtig Selbstvertrauen für die nächste Partie gegen Titelaspirant RB Leipzig.

Mit dem vierten Dreier hintereinander gegen die Kraichgauer setzten sich die Hessen auch von der Abstiegszone ab. Der niederländische Stürmer Bas Dost (18. Minute) mit seinem fünften Saisontor und Timothy Chandler (62.) trafen für die überlegenen Gäste. Zudem freute sich die Eintracht über das gelungene Comeback von Kevin Trapp. «Wir hatten Chancen für fünf, sechs Tore», sagte der Nationaltorwart und verwies mit strahlender Miene auf Siegtorschütze Chandler: «Für Timmy ist das auch etwas Besonderes heute, weil er ebenfalls eine schwere Phase mit einer Verletzung hinter sich hat.»

Die meist harmlosen Hoffenheimer hatten vor 29.610 Zuschauern nur ein Tor von Konstantinos Stafylidis (48.) zu bieten. «Von der Mentalität her kann ich keinem einen Vorwurf machen. Vom Fußballerischen her müssen wir uns verbessern», sagte Chefcoach Alfred Schreuder, dessen Team erstmal auf den achten Tabellenplatz zurückfiel.

Für die Frankfurter als bis dato schlechteste Auswärtsmannschaft der Liga war es ein vielversprechender Jahresbeginn. Seit dem 5:1 gegen den FC Bayern München am zehnten Spieltag hatte die Eintracht nicht mehr gewinnen können. Nach 56 Pflichtspielen 2019 und der US-Reise in der Winterpause wirkte die Eintracht nun wieder wesentlich frischer.

Trapp stand nach über dreimonatiger Verletzungspause und einer Schulteroperation wieder zwischen den Pfosten. Der Torhüter durfte bald schon jubeln: Eine Hereingabe von Mijat Gacinovic lenkte 1,96-Meter-Mann Dost zur Führung ins Tor. Vorausgegangen war ein Ballverlust von TSG-Kapitän Benjamin Hübner, der von Chandler überrumpelt wurde. Mit dem 0:1 begann auch das Erstliga-Debüt von Hoffenheims Schlussmann Philipp Pentke denkbar ungünstig. Der 34-jährige Ex-Regensburger vertrat Stammkeeper Oliver Baumann (Meniskus-Operation).

Nach der frühen Führung marschierten die Frankfurter noch munterer nach vorne. Das 2:0 hätte bereits in der 26. Minute fallen müssen: Bei einem weiten Ball von Trapp schlief die komplette TSG-Abwehr, Gajinovic hatte freie Bahn und Hübner klärte in letzter Sekunde. Beinahe hätte er dabei ins eigene Tor getroffen. Mit einem Lattenknaller von Flügelflitzer Filip Kostic nur eine Minute später versetzten die Frankfurter den Kraichgauern den nächsten Schreck.

Schreuder reagierte auf die maue Offensivleistung seines Teams und brachte nach der Pause Munas Dabbur. Der israelische Nationalstürmer war im Winter für etwa zwölf Millionen Euro vom FC Sevilla gekommen, blieb aber wirkungslos. Feiern lassen durfte sich Stafylidis. Der Ersatz des verletzten Robert Skov traf mit seinem dritten Torschuss-Versuch zum 1:1.

Dann wurde die TSG erneut kalt erwischt. Bei einer Kostic-Flanke schraubte sich Chandler in die Höhe, überstieg dabei Stafylidis und köpfte zum verdienten 2:1 ein. «Vielleicht hat er Federn eingebaut im Schuh», kommentierte Hütter später Chandlers Sprungkraft.

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