Ulrich Raisch aus Stuttgart will als Bürgermeister unter anderem die „friedlich-schöpferischen Potenziale, Talente, Fähigkeiten, die jede/r von uns besitzt“, fördern. Foto: privat

Kaum eine Bürgermeisterwahl, bei der Ulrich Raisch nicht antritt. In Korntal-Münchingen bewarb sich der Dauerkandidat zuletzt im Jahr 2015.

Herr Raisch, erzählen Sie kurz von sich.

Ich bin 1960 in Stuttgart geboren, aufgewachsen und zur Schule gegangen in Fellbach. Nach Abitur und Grundwehrdienst beim Wachbataillon und Stabsmusikkorps der Bundeswehr absolvierte ich ein Magister-Artium-Studium für Pädagogik und Berufspädagogik sowie das erste Staatsexamen für Politikwissenschaft, Erziehungswissenschaft und Musik. Ich bin freiberuflich selbstständiger Musikpädagoge mit eigener Akademie und freiwillig ehrenamtlich aktiv als Sitzwache, Theaterpate, in der Kulturförderung sowie in der Kommunalpolitik, auch als – kritisches – Mitglied der CDU Stuttgart. Aktuell absolviere ich auch noch einen C-Kurs für Kirchenorgel.

Warum wollen Sie Bürgermeister in Korntal-Münchingen werden ?

Ein Bürgermeister hat zwar nur eine Stimme im Gemeinderat, kann aber gestalten als Leiter der Verwaltung, Vorsitzender des Gemeinderats und Repräsentant der Stadt mit der höchsten demokratischen Legitimation durch direkte Wahl der Bürgerinnen und Bürger auf die längste Amtszeit in unserer freiheitlichen Demokratie von acht Jahren. Mit Verwaltung und Gemeinderat im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung aller drei Stadtteile unter Einbeziehung von Vereinen, Kirchen oder Rettungsdiensten sorgen zu dürfen ist eine ehrenvolle und herausfordernde Aufgabe, für die ich mich gern zur Wahl stelle.

Wo setzen Sie Ihre Schwerpunkte ?

Abgesehen von Herausforderungen durch Finanzen, Flüchtlinge, Klima, Kriege und Pandemien bedeutet nachhaltige Gemeindeentwicklung meines Erachtens als Musikpädagoge wesentlich: Sorge für unsere Kinder und Jugendlichen, die schon nach Paragraf 41a der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg einzubeziehen sind, und Förderung aller unserer friedlich-schöpferischen Potenziale, Talente, Fähigkeiten, die jede/r von uns besitzt, angefangen bei Kinderbetreuung auf Basis von Musikkindergärten über Demenzprävention bis hin zu Völkerverständigung durch Feste und Feiern mit Singen, Musizieren, Tanzen.

Was sind aus die größten Probleme und Herausforderungen?

Finanzen, Flüchtlinge, Klima, Kriege und leider auch – angekündigte – Pandemien.

Sollten Sie gewählt werden: Was wollen Sie direkt anpacken – und warum ?

Abgesehen von schnellstmöglichem Kennenlernen aller an den genannten Aufgaben zu beteiligenden und abgesehen von einem „Kassensturz“ samt Aufgabenrevision und Organisationsuntersuchung die erfolgreiche Weiterführung der vom Gemeinderat beschlossenen und umzusetzenden Aufgaben.

Wie stehen Sie zum Ökopark nördlich von Müllerheim und Bau der neuen Multifunktionshalle in Münchingen?

Der Königsweg heute ist das sogenannte leise Gewerbe in sogenannten Work Spaces. Hierfür muss ein Anforderungsprofil mit klaren Kriterien zur Geltung gebracht werden. Bei der Konzeption von Hallen sind regelmäßig Bedürfnisse von Nutzerinnen und Nutzern und auch Nachbarinnen und Nachbarn mit einzubeziehen. Die Projektumsetzung erfolgt regelmäßig nach vordefinierten Erfolgskriterien, die zu evaluieren sind.

Was läuft schon gut?

Ehrenamtliches Engagement in Feuerwehr, Vereinen, Kirchen, Glaubensgemeinschaften, nicht zuletzt von Rettungsdiensten und von Blutspenderinnen und Blutspendern ist als vorbildhaft wertzuschätzen, Feste, Feiern, Zertifikate, Auszeichnungen, Weiterbildung sind Möglichkeiten, um dieses freiwillige ehrenamtliche Engagement auch in Zukunft zu fördern und zu stärken.