Simon Blümcke (rechts) wurde zum neuen OB von Friedrichshafen gewählt. Foto:  

Simon Blümcke setzt sich in Friedrichshafen durch. Er wird bald seine Fähigkeiten als Krisenmanager zeigen müssen.

Der neue Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen heißt Simon Blümcke. Der 50-Jährige parteilose Kommunalpolitiker, derzeit Erster Bürgermeister der Stadt Ravensburg sowie früherer Bürgermeister der Bodenseegemeinde Hagnau, setzte sich am Sonntag im ersten Wahlgang mit knapp 60 Prozent der Stimmen gegen sechs weitere Bewerber durch. Er wolle nun „Friedrichshafen besser“ machen, sagte er nach der Stimmenauszählung.

Besondere Ämterkoppelung

Die Wahl kurz nach der Sommerpause wurde nötig, weil der amtierende parteilose Oberbürgermeister Andreas Brand im März seinen vorzeigen Abschied aus dem Amt aus privaten Gründen bekannt gab. Der Rathauschefposten in der 63 000-Einwohner-Stadt hat besondere Bedeutung, weil es eine Ämterkopplung mit dem Vorsitz des kommunalpolitisch besetzten Zeppelin-Stiftungsrats gibt. Der Industriestiftung gehören vor allem der Autozulieferer ZF AG sowie die Zeppelin Baumaschinen GmbH.

Die bisher als vermögend geltende Bodenseestadt steht vor Umwälzungen. Seit ZF die Streichung von bis zu 15 000 Stellen in Deutschland ankündigte, herrscht Unruhe unter den Beschäftigten, von denen auch viele Bürger der Stadt sind. Spannend wird auch zu sehen sein, wie Blümcke die Ämterhäufung bewältigen will. Seine bisherigen Vorgänger waren unter anderem Aufsichtsräte der Flughafen GmbH, der Messegesellschaft, der Stadtwerke oder der hochdefizitären Krankenhausgesellschaft. Über die diversen nötigen Krisenkonzepte wurde wenig Konkretes gesprochen in diesem Wahlkampf. Das wird sich nun ändern müssen.