Syrische Männer blockieren die Hauptverkehrsstraße bei Neyrab aus Protest gegen die Einigung auf gemeinsame türkische und russische Patrouillen. Foto: dpa

Der Waffenstillstand in der umkämpften syrischen Region Idlib ist brüchig. Und das Sterben unter den notleidenden Menschen hält ohnehin an – denn den Flüchtlingen droht eine neue, kaum minder tödliche Gefahr, meint Matthias Schiermeyer.

Stuttgart - Im weltweiten Krieg gegen das Coronavirus gerät in Vergessenheit, dass Hunderttausende Menschen in der syrischen Region Idlib unter einem konventionellen Krieg leiden, der seinen Schrecken unmittelbar verbreitet. Zwar verschafft ihnen der Waffenstillstand zwischen der Türkei und Russland mit vereinten Patrouillen im Grenzgebiet eine Atempause vor den ständigen Luftangriffe. Eine dauerhafte Ruhe ist damit nicht gegeben. Syriens Diktator Assad will die letzte Rebellenbastion unter Kontrolle bringen. Unwahrscheinlich, dass Russlands Präsident Putin ihn ohne Druck aus dem Westen dauerhaft stoppt. In der Folge wird auch der türkische Präsident Erdogan sein Heil wieder in der Offensive suchen. Denn er hat sich verrannt – die Nato ist nicht gewillt, ihm zu helfen.