Ursula Krechel gibt den Stummen eine Stimme Foto: Helmut Fricke/dpa

Ursula Krechel entwickelt in ihrer Dankesrede für den Büchner-Preis eine Poetik des Verborgenen – und lüftet ein Geheimnis.

Welchen Wesenheiten aus dem Büchner-Kosmos ist man bei den Ehrungen für die vielleicht angesehenste Auszeichnung der deutschsprachigen Literatur nicht schon begegnet? Unvergessen die Geschichte der Zählpferdchen, die vor einigen Jahren Clemens J. Setz bei dieser Gelegenheit aus der Jahrmarktszene des „Woyzeck“ befreit hat: Tiere, die den erstaunten Zuschauern mittels Klopfen ihres Vorderhufs verblüffende Rechen- ja sogar Buchstabierleistungen vorführen konnten, waren bis ins 20. Jahrhundert keine Seltenheit und haben auch bei Kafka und Rilke ihre Spuren hinterlassen.