Oberbürgermeister Bernd Hornikel, Erster Bürgermeister Thorsten Englert sowie die beiden Geschäftsführer der Schatz Projectbau, Serdal Ceylan und Gerald Schatz (v. l.) bei der Vertragsunterzeichnung Foto: Stadt Schorndo/f

Der Neubau der Bücherei am Schorndorfer Archivplatz soll Mitte Juni 2023 beginnen. Der Vertrag mit dem Bauunternehmen wurde jüngst unterzeichnet.

Der geplante Neubau der Stadtbibliothek im ehemaligen Technischen Rathaus ist dieser Tage wieder einen guten Schritt vorangebracht worden: Oberbürgermeister Bernd Hornikel hat den Vertrag mit dem Generalübernehmer, der Firma Schatz Projectbau, geschlossen. Das Schorndorfer Unternehmen war nach einer europaweiten Ausschreibung als Bestbieter hervorgegangen. Es hatte bereits einen Tag nach dem Gemeinderatsbeschluss im April den offiziellen Zuschlag für den Bau einer neuen Stadtbibliothek am Standort Spitalhof, Archivstraße 4, zum garantierten Maximalpreis in Höhe von 8,5 Millionen Euro erhalten.

Die Kostenentwicklung beobachtet

Wie die Stadtverwaltung mitteilt, erfolgte die Vertragsunterzeichnung erst jetzt, da man zunächst die Kostenentwicklung bei der Beschaffung von Baustoffen wie Stahl und Beton aufgrund der aktuellen Krise beobachten wollte. Mittlerweile seien vor allem die Preise für Stahl wieder gesunken, sodass an dem Festpreis festgehalten werden konnte. „Klar ist aber, wenn die Preise wieder deutlich in die Höhe gehen, greift eine Preisgleitklausel, entsprechend Baupreisindex“, macht Erster Bürgermeister Thorsten Englert deutlich. Insgesamt 11,4 Millionen Euro sind bereits für den Neubau der Stadtbibliothek im Haushalt eingestellt und finanziert.

Damit die Bibliothek wie geplant im Jahr 2025 eröffnen kann, wird bis Ende des Jahres der Bauantrag eingereicht. Im Juni, so der Plan, soll die Firma Schatz mit dem Neubau beginnen, Ende April 2025 die neue Stadtbibliothek dann fertig sein.

Technisches Rathaus steht leer

Das Technische Rathaus steht seit ungefähr einem Jahr leer und ist sanierungsbedürftig. Oberbürgermeister Bernd Hornikel: „Die aktuellen Räumlichkeiten der Stadtbücherei umfassen nur knapp 500 Quadratmeter und sind für eine zeitgemäße Bibliothek, die Ort der Begegnung und Treffpunkt ist, zu klein.“ Menschen aller Altersgruppen benötigten mehr Platz zum Lernen, Arbeiten und für Begegnungen. Weder die Etablierung als Treffpunkt und Veranstaltungsort noch ein Ausbau der Kooperationsarbeit im Bereich der Sprach- und Leseförderung sei im bisherigen Gebäude möglich. „Die neue Stadtbibliothek soll zudem ein Frequenzbringer für die Innenstadt sein.“

Im alten Gebäude zählte die Stadtbücherei im Jahr 2019 gut 65 000 Besucher, etwa 270 Besuche pro Öffnungstag. Die Stadtverwaltung rechnet in zentraler Lage und mit attraktiven Räumen mit mindestens 120 000 Besuchern pro Jahr, also fast 500 Besuchen pro Öffnungstag. Hinzu kommt, dass die Volkshochschule langfristig mit den derzeitigen Räumlichkeiten der Stadtbücherei plant, um ihr Angebot erweitern zu können.

Fördermittel rechtzeitig abrufen

An Sanierungsfördergeld für die neue Stadtbibliothek rechnet die Verwaltung fest mit rund fünf Millionen Euro vom Land Baden-Württemberg. Spendenmittel in Höhe von insgesamt 300 000 Euro sind zugesagt beziehungsweise teilweise schon zur Verfügung gestellt. „Wenn wir die Stadtbibliothek jetzt nicht bauen, wird sie gar nicht mehr gebaut“, sagt der OB. Grund ist, dass sich die Förderrichtlinien ändern und die Stadt voraussichtlich keinen Anspruch mehr hätte.