Der Streit um Taiwan hält die Welt in Atem. Um das zu verstehen, überlässt man sich am besten der Familiengeschichte, die Stephan Thome in seinem Roman „Pflaumenregen“ erzählt. Darin verdichtet sich auf eindrucksvolle Weise das wechselvolle Schicksal des kleinen Inselstaats.
Stuttgart - Es gibt gute Gründe, sich diesem Autor anzuvertrauen, auch wenn die Reise einmal nicht, zumindest nicht direkt, in das zwischenmenschliche Dickicht führt, in dem sich die Wege mancher Ehen verlieren. Stephan Thome ist nicht nur ein Meister der Perspektive, der fremde Innenwelten ausleuchtet, und wenn es sein muss, zweimal denselben Roman aus unterschiedlicher Perspektive erzählt, wie in seinen Beziehungsstudien „Fliehkräfte“ und „Gegenspiel“. Er verfügt zudem auch über einschlägige Kenntnisse der Außenwelt. Und er nutzt sie hier ebenfalls, um ein Terrain zugänglich zu machen, das sonst ähnlich verschlossen bliebe wie die seelischen Regungen hinter den Masken bürgerlicher Lebensformen.
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