Man könnte Amir Gudarzis Roman „Das Ende ist nah“ als Kommentar zu den Protesten im Iran und dem Schicksal Geflüchteter lesen. Doch er bezeugt nicht nur Zeitgeschichte, sondern auch die ungeheure Kraft, mit der sich Literatur ihr widersetzt.
Schon 2005 wird im Iran gegen das Regime demonstriert. Jeden Tag geht der achtzehnjährige A. auf die Versammlungen in Teheran, in der Hoffnung, dass der Herrschaft der Mullahs ihr baldiges Ende bevorstehen könnte. Doch wie gegen die Protestierenden heute, gehen die Schergen der Regierung auch damals mit ungezähmter Brutalität vor. Ohne ihm zu sagen, was er getan hat, wird er am Rand einer Demo verhaftet, gefoltert und nach zwei Wochen innerlich gebrochen entlassen.
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