Winfried Kretschmann (links) und Johannes Züfle, Bürgermeister von Weilheim, begutachten das geplante Gebiet für die Brennstoffzellen-Fabrik. (Archivbild) Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Der BUND kritisiert die Pläne für ein Gewerbegebiet in Weilheim an der Teck. Die Fläche „Rosenloh“ sei zu groß geplant, so die Umweltschützer. Ein Bürgerentscheid dazu steht noch aus.

Umweltschützer haben die nach ihrer Ansicht nach zu großzügige Planung des Gewerbegebiets in Weilheim an der Teck scharf kritisiert. Das Gebiet sei so flächenverschwenderisch geplant, dass es zahlreichen Tieren und Pflanzen den Lebensraum nehmen würde, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) am Dienstag in Stuttgart mit. Wenige Tage vor dem Bürgerentscheid kritisierte er zugleich die Fragestellung für die Abstimmung. Die Bürger hätten nur die Möglichkeit, das Gebiet komplett abzulehnen oder einem sehr flächenintensiven Vorschlag zuzustimmen.

Generell begrüßt der BUND nach eigenen Angaben den Bürgerentscheid, der am kommenden Sonntag stattfindet. In dem Gebiet ist eine Brennstoffzellen-Fabrik geplant für die sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) besonders einsetzt. Cellcentric, ein Gemeinschaftsunternehmen von Daimler Truck und Volvo, will das Werk errichten und dort nach eigenen Angaben alternative Antriebe für schwere Lastwagen entwickeln. Die Bevölkerung soll darüber abstimmen, ob die circa 30 Hektar große Gewerbefläche „Rosenloh“ gebaut und für lokale Unternehmen sowie für Unternehmen mit klimarelevanten Technologien zur Verfügung stehen soll.

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Die geplante Brennstoffzellen-Fabrik soll in dem Gewerbegebiet auf einem 15 Hektar großen Gelände entstehen. Für den Umweltverband sei nicht nachvollziehbar, warum die Gemeinde Weilheim die Planung nicht möglichst flächensparend weiterentwickelt habe, erklärte BUND-Landesgeschäftsführerin Sylvia Pilarsky-Grosch. Stattdessen wolle man sich mit dem Bürgerentscheid einen Freifahrtschein für die Verschwendung der wertvollen Ressource Boden geben lassen.