Für Geschmacksfragen im Brennhäusle zuständig: Eberhard Schneider und Robert Clauss (rechts) von der Weilergenossenschaft Rüdern. Foto: Ines Rudel

1775 wurde das Brennhäuschen im Esslinger Stadtteil Rüdern erstmals erwähnt – und die Mitglieder der örtlichen Weilergenossenschaft möchten die Tradition im Fluss halten.

Esslingen - Ab und zu gönnen sie sich kleine Raffinessen. Eine Mischung aus Most und Anis etwa. Dieser Mix mundet bestens, weiß Robert Clauss: „Das ist ein schwäbischer Ouzo.“ Doch abseits von geschmacklichen Plänkeleien nehmen der Vorsitzende und die 65 Mitglieder der Weilergenossenschaft Rüdern ihr Ehrenamt und ihren selbst gestellten Auftrag 100-prozentig ernst. Sie betreiben das schmucke Brennhäusle im Paradiesweg in dem Stadtteil, brennen unter strengen Auflagen für Mitbürger Schnaps oder Gin und sind auch beim „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 12. September, mit dabei. Denn Öffentlichkeitsarbeit, Erhalt der Tradition, ein Weiterführen der historischen Wurzeln „ihres Stadtteils“ und die Vermittlung ihres Wissens an jüngere Generationen sind für sie Auftrag, Wunsch, Mission und Verpflichtung zugleich. Durch ihren Einsatz sollen auch die vielen Streuobstwiesen um Rüdern herum erhalten werden, ergänzt der Brennereileiter Eberhard Schneider.