Die Jugendfeuerwehr erklärt, wie ein Löschfahrzeug bestückt ist. Foto: Iris Koch - Iris Koch

Bei der Löschübung der Berkheimer Feuerwehr konnten die Besucher beobachten, wie Brandschützer beim Einsatz vorgehen.

EsslingenBei einem Brandalarm ist die Feuerwehr meist in wenigen Minuten vor Ort. Wie die Floriansjünger vorgehen, um möglichst effektiv die Flammen zu löschen und Menschen zu retten führte am Samstag die Berkheimer Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Esslingen bei ihrem Aktionstag vor. Trotz des ungemütlichen Schmuddelwetters zog es viele Interessierte – meist Familien – auf den Hartplatz an der Osterfeldhalle, um die imposanten Fahrzeuge zu begutachten und die Löschübungen zu verfolgen.

„Wir versuchen, unsere Arbeit der Bevölkerung nahe zu bringen“, erklärte der Abteilungskommandant der Berkheimer Feuerwehr Andreas Nirk. Von der früher üblichen „klassischen Hauptübung“ sei man abgekommen: „Das fand meistens in einem großen Gebäude statt – und die Zuschauer standen davor und sahen nur, wie die Feuerwehrleute reingingen; den Rest bekamen sie nicht mit“. Bei den Löschübungen am Samstag hatten die Zuschauer dagegen von der Tribüne aus direkten Einblick ins Geschehen. Mit Biertischen hatte die Feuerwehr den Grundriss einer Wohnung simuliert. Das Übungsfeuer wurde mit Hilfe eines Gasbrenners entfacht. Vom eingehenden Notruf an konnten die Zuschauer die Abläufe verfolgen. Wichtig sei es im Brandfall, vor dem Verlassen der Wohnung die Fenster und Türen zu schließen und den Schlüssel mitzunehmen, „falls möglich“, erläuterte der Leiter der Esslinger Jugendfeuerwehr Stefan Leisterer, der die Vorgänge kommentierte.

Von Kindesbeinen an

Mit Sirenengeheul kam der HLF 10 am Brandort an. „Der Angriffstrupp baut jetzt eine Schlauchleitung auf“, informierte Leisterer das Publikum. Andere Feuerwehrleute müssten sich um den Wasseranschluss kümmern: Die mitgeführten 1600 Liter Wasser reichten nur für eineinhalb Minuten. Um festzustellen, ob sich noch Menschen in der Wohnung aufhielten, suchten zwei Feuerwehrleute in voller Montur die Räume mit einer Wärmebildkamera ab.

Vor der Löschübung der Berkheimer Aktiven hatte bereits die gesamtstädtische Jugendfeuerwehr demonstriert, wie man beim Löschen eines Fahrzeugbrandes agiert. Man hoffe, dass durch den Aktionstag der eine oder andere den Spaß an der Feuerwehr entdecke, machte Kommandant Nirk deutlich. „Wie in allen anderen Vereinen fehlt es uns an Nachwuchs“. Engagieren könne sich der Nachwuchs von 7 bis 12 Jahren in der Kinderfeuerwehr, ab 12 Jahren wechsele man in die Jugendfeuerwehr.

Beim Rundgang an den Ständen konnte sich das Publikum über die Ausrüstung der Fahrzeuge und die Funktion diverser Gerätschaften informieren. Bereitwillig erläuterte etwa Romeo von der Jugendfeuerwehr die Feinheiten des neuen HLF 10. Er ist seit fünf Jahren dabei, zunächst in der Kinder- dann in der Jugendfeuerwehr. „Es macht richtig Spaß, mit großem Gerät zu arbeiten“, schwärmte der 12-jährige.