In Schorndorf mussten Bewohner über Leitern gerettet werden. Foto: 7aktuell/Kevin Lermer

In Schorndorf werden zehn Menschen bei einem Feuer verletzt. Auch in Waiblingen muss ein Haus evakuiert werden. Am Nachmittag wird bekannt: In Schorndorf war wohl Brandstiftung im Spiel.

Zwei Brände haben die Feuerwehren in Schorndorf und Waiblingen in Atem gehalten. Gegen 20 Uhr war am Donnerstag aus einem Mehrfamilienhaus in der Schlichtener Straße in Schorndorf ein Feuer gemeldet worden. „Als wir eintrafen, machten an den Fenstern vier Personen auf sich aufmerksam, die das Gebäude nicht verlassen konnten, weil der Brand im Treppenhaus ausgebrochen war“ berichtet Patrick Bellon, der Pressesprecher der Feuerwehr Schorndorf. Während zwei der Menschen mit tragbaren Leitern gerettet wurden, kam bei zwei weiteren eine große Drehleiter zum Einsatz.

Die Rettung per Leiter ist laut Bellon der sicherste Weg in solchen Fällen. Zwar gebe es nach wie vor aufblasbare sogenannte Sprungretter. „Wegen der höheren Verletzungsgefahr benutzt man diese aber nur als letzten Ausweg“, erklärt Bellon, „zum Beispiel, falls wir keine Leitern aufstellen können.“ Viele Bewohner hätten sich selbst ins Freie retten können. Zehn Menschen wurden allerdings durch die Rauchgase leicht verletzt. Anfangs war die Polizei von zwölf Verletzten ausgegangen.

Die Bewohner des Hauses wurden vom Rettungsdienst versorgt, einer von ihnen in ein Krankenhaus gebracht. Die Feuerwehr brachte auch zwei Hunde und drei Katzen aus dem Haus in Sicherheit. Die Polizei schätzt den Schaden am Gebäude auf rund 150 000 Euro, das Gebäude ist bis auf Weiteres nicht bewohnbar. Die Stadt Schorndorf hat laut Patrick Bellon einige der Bewohner vorläufig in städtischen Wohnungen untergebracht. Gegen 22 Uhr war der Einsatz zumindest für die Feuerwehr abgeschlossen.

Am Freitagnachmittag veröffentlichte die Polizei neue Erkenntnisse: Offenbar gibt es Hinweise auf Brandstiftung. Ob das Feuer fahrlässig oder bewusst gelegt worden ist, soll nun ein Sachverständiger klären.

Feuer nach Mitternacht in Waiblingen

In der Nacht zum Freitag kam es in Waiblingen ebenfalls zu einem Brand, der einen Großeinsatz nach sich zog: Gegen 0.45 Uhr wurde die Feuerwehr in eine Tiefgarage in der Anton-Schmidt-Straße gerufen. Sie rückte mit zehn Fahrzeugen und 48 Einsatzkräften an. Die Feuerwehrleute evakuierten das Gebäude und brachten drei Personen nach draußen. Die anderen Bewohner waren bereits selbstständig ins Freie gegangen. Verletzt wurde niemand.

Zur Brandbekämpfung drang die Feuerwehr in die Tiefgarage ein und konnte den Brandherd an einem Auto erfolgreich bekämpfen. Wie festgestellt wurde, war die Batterie des brennenden Autos an ein Ladegerät angeschlossen. Mutmaßlich könnte dieser Umstand als Brandursache in Frage kommen. Die Ermittlungen diesbezüglich dauern an. Das Mehrfamilienhaus wurde komplett verqualmt, die Polizei stufte es als zunächst unbewohnbar ein.

Elf Personen wurden deshalb in ein Hotel einquartiert. Inwieweit die Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden beziehungsweise wie hoch der Schaden dort ist, ist noch nicht bekannt. Neben der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit elf Fahrzeugen und 26 Personen im Einsatz.