Ohne das Ehrenamt könnte der Blutspendedienst nicht so viele Blutkonserven sammeln. Foto: Blutspendedienst/C.Ahrens

Exakt 1459 Leinfelden-Echterdinger haben im vergangenen Jahr Blut gespendet. Ohne Ehrenamtliche wären die Aktionen des DRK-Blutspendedienstes kaum möglich.

Gespendetes Blut kommt nach Unfällen mit hohem Blutverlust zum Einsatz. Es spielt bei großen Operationen eine wichtige Rolle und auch Krebspatienten benötigen es dringend. Um anderen zu helfen, waren im vergangenen Jahr 1459 Menschen aus Leinfelden-Echterdinger bereit, den vielseitigen Rohstoff zu spenden. „Wir haben 1347 Konserven gesammelt“, informiert Benjamin Barth, der DRK-Bereitschaftsleiter Leinfelden-Echterdingen. Warum die beiden Zahlen unterschiedlich sind? Es komme immer wieder vor, das Blutkonserven zurückgestellt oder nicht abgenommen werden – beispielsweise, weil die Spender ihren Urlaub in Risikogebieten verbracht haben, erklärt er.

In Leinfelden-Echterdingen kann zurzeit einmal pro Monat und damit im Vergleich zu anderen Kommunen recht häufig Blut gespendet werden. „Das ist eine außergewöhnlich hohe Zahl“, sagt Daniel Schnell, der für das Gebiet Stuttgart und Esslingen zuständige Außendienstler des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberg/Hessen. Damit seien die Stadt und auch ihre Spenderinnen und Spender ein sehr verlässlicher Partner für den Blutspendedienst. Der Ort Leinfelden hat historisch betrachtet im Übrigen eine große Bedeutung für den Blutspendedienst. Denn dort war am 14. Januar 1958 die erste Blutspende außerhalb eines Instituts in ganz Baden-Württemberg möglich.

Gespendetes Blut spielt eine zentrale Rolle bei der medizinischen Versorgung. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Mittlerweile baut der Deutsche Blutspendedienst seine Zelte in den Festhallen Stetten oder Musberg auf, wenn er nach Leinfelden-Echterdingen kommt. Für den Blutspendedienst arbeitet hauptamtliches Personal, erklärt Benjamin Barth. „Zwei Ärzte überprüfen die Tauglichkeit der Spender“, sagt Daniel Schnell dazu. Krankenschwestern und Arzthelferinnen entnehmen das Blut. „Nach der Blutspende fahren die Hauptamtlichen zurück die Blutspendezentralen, wo das Blut direkt weiter verarbeitet wird“, setzt Benjamin Barth nach.

Ohne das Ehrenamt müsste der Blutspendedienst deutliche Abstriche machen, könnte nicht so viele Konserven sammeln, betont Daniel Schnell. Die ehrenamtlichen Helfer der DRK-Bereitschaft Leinfelden-Echterdingen bereiten die Festhallen für den Einsatz des Blutspendedienst vor. Sie rücken Tische und Stühle zurecht. Sie sind die ersten Ansprechpartner für die Spenderinnen und Spender. Denn bei ihnen melden sie sich für die Blutentnahme an. Sie begleiten und stützen die Männer und Frauen, wenn sie nach der Spende medizinische Hilfe brauchen. Sie unterstützen die Ärzte bei medizinischen Notfällen während der Blutspende. Außerdem kümmern sich die Ehrenamtlichen um die Verpflegung. Als Kraftakt will Benjamin Barth diese Arbeit nicht zwingend beschreiben. „Da wir das schon seit vielen Jahren so machen, sind wir schnell beim Auf- und Abbau und effektiv bei der Durchführung der Blutspende“, sagt DRK-Bereitschaftsleiter.

Ein zeitlicher Aufwand ist die Mitarbeit aber allemal. Sechs bis sieben Stunden investieren die ehrenamtlicher Helfer am jeweiligen Tag, erklärt Barth. Um die Aktion vorzubereiten, nehmen sich die Helfer teilweise sogar einen halben Tag frei. Zu einer deutlichen Entlastung habe geführt, dass es seit der Coronapandemie nur noch Blutspenden mit einem vorab gebuchten Termin gibt. „Die Leute kommen nun kontrollierter und müssen nicht mehr stundenlang warten.“

Schnell beim Auf- und Abbau

Der Ortsverein – nicht der einzelne Helfer – bekommt laut Daniel Schnell für den Einsatz bei der Blutspendeaktion eine Aufwandsentschädigung. „Jeder kann helfen. Wir freuen uns über neue Unterstützer. Egal ob für die Blutspende oder eine andere unserer vielfältigen Aufgaben“, macht Benjamin Barth deutlich.

Der Weltblutspendetag

Blutspendetag
Am Samstag, 14. Juni, ist Weltblutspendetag. Der Tag dient dazu, die Bedeutung der Blutspende zu würdigen und die Spenderinnen und Spender zu ehren. „Ihr Einsatz ist Ausdruck gelebter Solidarität und ein unverzichtbarer Beitrag zur medizinischen Versorgung in Deutschland“, schreibt der DRK-Blutspendedienst Baden-Würtemberg/Hessen. Wer Blut spenden möchte, muss mindestens 18 Jahre alt sein, mindestens 50 Kilo wiegen und bestimmte Gesundheitskriterien erfüllen. Laut dem Deutschen Roten Kreuz werden etwa 14 000 Spenden pro Tag deutschlandweit gebraucht.

Termine
Der nächste Blutspendetermin in Leinfelden-Echterdingen ist am Donnerstag, 3. Juli, von 15.30 Uhr bis 19.30 Uhr in der Musberger Festhalle. In Filderstadt kann am Montag, 30. Juni, von 14.30 Uhr bis 19.30 Uhr in der Bonlandener Uhlberghalle Blut gespendet werden. Vorab muss ein Termin vereinbart werden. Mehr Infos unter: www.blutspende.de oder www.spenderservice.net