Ein Aktivist klebte sich an der Schwieberdinger Straße fest. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg/Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Katz-und-Maus-Spiel in Ludwigsburg: Nach ihrem Scheitern am Morgen an der B 27 starten Klima-Aktivisten wenige Stunden später einen zweiten Blockadeversuch in der Stadt. Ein junger Mann klebte sich fest.

Am Ende hat es doch noch geklappt. Am frühen Morgen waren die Klima-Aktivisten der Letzten Generation bei einem Blockadeversuch an der B 27 in Ludwigsburg noch rechtzeitig von der Polizei abgefangen worden. Aber nach wenigen Stunden kehrte die Gruppe zurück – und trickste die Polizei aus. Ein Aktivist klebte sich gegen 10.15 Uhr an der Schwieberdinger Straße fest.

Die Letzte Generation will in deutschen Großstädten die Oberbürgermeister dazu bringen, ihre Forderungen gegenüber den Fraktionen des Deutschen Bundestages zu vertreten. Dazu zählen Tempo 100 auf Autobahnen, das Neun-Euro-Ticket für den ÖPNV und ein Gesellschaftsrat mit zufällig ausgewählten Bürgern, um die Bundespolitiker unter wissenschaftlicher Begleitung zu beraten. Der Hannoveraner OB Belit Onay hat sich bereits darauf eingelassen: In seiner Stadt soll es im Gegenzug keine Klebe-Aktionen mehr geben.

In Ludwigsburg lehnt der Oberbürgermeister Matthias Knecht die Klebe-Aktionen der Letzten Generation ab und kritisiert die Störung der öffentlichen Ordnung – und die Klima-Aktivisten geben sich weiterhin kampfbereit. Als sie am Dienstagmorgen gegen 7.30 Uhr an der B 27 ihre Aktion starten wollten, standen ihnen allerdings sofort Polizisten gegenüber. Eine Streife hatte ein Kamerateam gesichtet und Verstärkung angefordert. Nach einer Viertelstunde vis-à-vis mit der Polizei an einer Ampel zogen die Aktivisten weiter in Richtung Residenzschloss, die Gruppe löste sich auf. Laut Polizei fuhren auch einige mit der Bahn aus der Stadt.

Die jungen Leute gaben sich aber offenbar nicht geschlagen. Die Polizei wurde gegen 10.15 Uhr noch einmal alarmiert. Die Gruppe hatte sich an der Schwieberdinger Straße erneut formiert. Einer von ihnen klebte sich auf der Abbiegespur zur Martin-Luther-Straße in der Nähe der MHP-Arena fest. Die übrigen Mitglieder standen in der Nähe und schwenkten Transparente der Letzten Generation. Die Polizei forderte die Feuerwehr an. Ihr gelang es, den Kleber in der Zeit bis etwa 11 Uhr zu lösen und den Aktivisten von der Straße zu holen. Die Polizei nahm ihn fest, setzte ihn aber später wieder auf freien Fuß. Gegen den jungen Mann werde ein Verfahren eingeleitet, teilt ein Polizeisprecher mit.