Zusammen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist der Landwirtschaftsminister am Samstag auch beim Markgröninger Schäferlauf. Die Tierhalter nimmt er in puncto Impfungen in die Pflicht.
Die Blauzungenkrankheit trifft immer mehr Tiere – auch im Südwesten. Die rasante Entwicklung mache ihm große Sorgen, sagte der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir. An der Seite von Ministerpräsident Winfried Kretschmann war er am Samstag im Landkreis Ludwigsburg unterwegs. Am Morgen in Ludwigsburg im Neckarbiotop Zugwiesen, am Mittag in Markgröningen beim Schäferlauf.
Immer mehr Tiere krank
Allein in Baden-Württemberg sind inzwischen mindestens 94 Tierhaltungen und Betriebe betroffen. Im Landkreis Ludwigsburg sind es, so die Auskunft des Landratsamtes am Freitag, zwei Betriebe. Für ganz Deutschland vermeldete das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bis 23. August mehr als 4800.
Er bedaure, dass man bislang auf europäischer Ebene keinen zugelassenen Impfstoff habe, sagte der Grünen-Politiker. In Deutschland könne jetzt hingegen geimpft werden. „Ich habe national in meiner Zuständigkeit eine Eilzulassung gemacht. Aber es ist jetzt auch wichtig, dass geimpft wird“, mahnte Özdemir. Die Absage des Leistungshütens beim Schäferlauf zeige den dringenden Handlungsbedarf.
Der Markgröninger Bürgermeister Jens Hübner hatte am Donnerstag kurz nach der Absage der Veranstaltung von einer „großen Katastrophe“ gesprochen. Auch die Herde des Markgröninger Stadtschäfers hat es getroffen.
Der Schäferlauf sei ein Fest für die Schäferinnen und Schäfer und das Leistungshüten mit das wichtigste Element, betonte der Stadtchef. Dass es heuer nicht stattfinden habe können sei furchtbar. „Ganz zu schweigen von der Sorge um die betroffenen Tiere.“