Dass das Angebot des Impfbusses eingestellt werden soll, sorgte für viel Ärger. Archivf Foto: /Herbert Rudel

Das niederschwellige Angebot des Landkreises ist bis Ende des Jahres sichergestellt. Am Donnerstagabend wurde es dann heikel: Der Impfbus befand sich in dem SSB-Depot, das lichterloh brannte.

Kreis Esslingen - Der Impfbus wird im Landkreis Esslingen auf jeden Fall bis Jahresende in Betrieb bleiben. Das wurde im Verwaltungs- und Finanzausschuss des Kreistages bekannt gegeben. Der Beschluss fußte auf Anträgen von SPD, CDU und Freien Wählern; die Kreisräte forderten, die Impfinfrastruktur nicht vollständig zurückzubauen und den Impfbus als niederschwelliges Angebot weiter zu betreiben. Nun ist die Finanzierung bis zum 31. Dezember sichergestellt.

Der Hintergrund ist folgender: Weil das Impfen künftig die niedergelassenen Ärzte übernehmen sollen und nicht mehr die Kreisimpfzentren (KIZ), Impfbusse und Mobilen Impfteams (MIT), wurde deren Betrieb am 30. September eingestellt; das war die Vorgabe der Landesregierung. Besonders die Einstellung des Impfbusses ärgerte die Malteser – sie sind die Betreiber – und viele Ärzte. Denn die Zahl derer, die sich im Bus impfen ließen, war Anfang September gestiegen.

20 000 Euro Zuschuss gefordert

Daraufhin reichte die SPD-Fraktion einen Antrag ein, wonach sich der Landkreis „für den teilweisen oder gänzlichen Erhalt der kommunalen Impfinfrastruktur“ einsetzen soll. Denn: „Der Erfolg der Pandemiebewältigung im Herbst steht und fällt mit dem weiteren Erfolg der Impfkampagne“, hieß es in dem Antrag der Sozialdemokraten. Die CDU und die Freien Wähler forderten, den Impfbus mit bis zu 20 000 Euro zu bezuschussen, sofern er von den Maltesern oder einem anderen Verantwortlichen betrieben werde. Ansonsten „gehen im Landkreis wichtige Grundpfeiler einer schnelleren Durchimpfung verloren“, heißt es in dem Antrag.

Betrieb bis Ende des Jahres gesichert

Das Esslinger Landratsamt habe sich in den vergangenen Wochen mit kommunalen Spitzenverbänden für den Weiterbetrieb der Impfbusse eingesetzt. Nun habe das Land bestätigt, dass die Impfbusse bis Ende des Jahres in das Impfkonzept eingebunden werden. Damit ist auch die Finanzierung bis Jahresende sicher. Betrieben wird der Bus nach wie vor von den Maltesern.

Die Freude darüber bekam am Freitag allerdings kurzzeitig einen heftigen Dämpfer: Der Impfbus des Landkreises steht nachts im Busdepot im Stuttgarter Osten – wo am Donnerstagabend ein gewaltiges Feuer ausgebrochen ist, bei dem viele Fahrzeuge stark beschädigt wurden oder ganz ausgebrannt sind. Doch die Kreissprecherin Andrea Wangner konnte Entwarnung geben: Der Impfbus sei nur leicht beschädigt worden. Er sei bereits wieder hergestellt und könne am Dienstag wie geplant auf Tour gehen.